Gesundheitsgefährdung durch Modedroge Ecstasy

Zunehmend erscheinen in den Medien Informationen zur Gesundheitsgefährdung der Modedroge Ecstasy. Dabei handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Substanzen mit ähnlichem Wirkungsspektrum, wichtigste Vertreter sind Amphetamine (Aufputschmittel), zum Teil in Kombination mit Halluzinogenen. Hauptkonsumenten sind Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren, wobei der Verbrauch an Ecstasy in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Zu den positiv erlebten Effekten nach Ecstasy-Einnahme zählen gehobene Stimmungslage, erhöhte Kontaktbereitschaft, erhöhte Emotionalität, Intensivierung visueller Wahrnehmungen sowie veränderte Zeitwahrnehmung.

Negativ erlebte Effekte sind Konzentrationsstörung, Appetitverlust, visuelle Halluzinationen, Angst, motorische Unruhe, depressive Verstimmung und Antriebslosigkeit. Die Hauptgefahr von Ecstasy liegt in möglichen psychiatrischen-neurologischen Komplikationen sowie in der Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit. Es kann zu Panikstörungen, zu paranoiden Psychosen, Depressionen sowie Depersonalisationssyndromen mit Verhaltensauffälligkeiten kommen. Auch kann es nach dem Konsum zum sogenannten „Flashback“ kommen, der Minuten bis Tage dauern kann. Dabei kommt es zu wahn- und psychoseähnlichen Phänomenen. Neurologische Störungen sind eine erhöhte Krampfbereitschaft, Hirninfarktrate sowie Hirnblutungen.

Durch die Einnahme von Ecstasy treten während des Rausches auch akut vegetative Veränderungen besonders am Herz-Kreislauf-System auf. Die aufgetretenen Todesfälle im Zusammenhang mit Ecstasy sind durch vegetative Störungen verursacht. Hierbei wurde eine Überwärmung, eine Muskelschädigung sowie eine Gerinnungsstörung festgestellt. Ursache war eine Überhitzung des Körpers mit hohem Flüssigkeitsverlust mit unzureichender Kompensation.

Fazit

Die Einnahme von Ecstasy kann akut und chronisch erhebliche vegetative, neurologische und psychiatrische Störungen verursachen. Auch ist eine psychische Abhängigkeitsentwicklung möglich. Daher ist auch die Modedroge Ecstasy nicht als harmlos anzusehen, auch wenn der Begriff Ecstasy etwas Besonderes und Harmloses vorgaukeln mag. Bei Einnahme sind erhebliche Gesundheitsstörungen möglich. Dr. Wolfgang Bunk

Über den Autor

Dr. med. Wolfgang Bunk
Dr. med. Wolfgang Bunk
Werksärztlicher Dienst, Wetzlar
Aktuelle Ausgabe2/2024