Mit Sicherheit gut hören – auch in Zeiten von Corona

Besonders Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen haben es jetzt schwerer. Durch die Mund-Nasen-Masken, die vielerorts jetzt zu tragen Pflicht ist, ist das Verstehen nochmal schwieriger geworden. Die Masken dämpfen die Sprache bis zu zehn Dezibel. Hörakustiker haben dies nachgemessen. Besonders Laute wie „s“ oder „z“, „t“ oder „k“ kommen nur gedämpft und verschwommen beim Zuhörer an, wenn der Sprecher eine Mund-Nasen-Maske trägt. Hinzu kommt, dass das Mundbild mit der Maske nicht mehr zu sehen ist und dadurch Lippenablesen oder das Erkennen von Mimik nicht mehr möglich ist.

Ist ein Hörfehler bekannt, sollte trotz unsicherer Zeiten nicht darauf verzichtet werden, einen Ohrenarzt aufzusuchen. Denn gerade in Zeiten von Social Distancing ist es so wichtig, gut zu hören. Der Ohrenarzt misst das Hörvermögen und untersucht den Gehörgang. Bei einer Indikation verschreibt er eine Verordnung für Hörgeräte. Der Hörakustiker ist der Fachmann, der diese dann individuell anpasst. Da eine Beeinträchtigung des Hörvermögens auch eine erhöhte Unfallgefahr provoziert, dürfen Hörakustiker Patienten während der gesamten Corona-Krise versorgen.

Das Hörakustik-Handwerk ist ein Gesundheitshandwerk und von jeher auf Sauberkeit bedacht. Regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren gehört zur Arbeitsroutine. Und trotzdem wurden in Zeiten von Corona zum Schutz der Kunden und Mitarbeiter die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen nochmal erhöht. Niemand muss während eines Besuchs beim Hörakustiker Angst vor einer Ansteckung haben. Wer unsicher ist, kann sich vorab bei einem Telefonat erkundigen oder einen Blick in das Fachgeschäft werfen. Viele Akustiker bitten generell um eine telefonische Voranmeldung, um ein Aufeinandertreffen von vielen Menschen zu vermeiden.

Damit der Kunde den Akustiker versteht und das Mundbild zu sehen ist, werden Gesichts-visiere oder Masken mit „Sichtfenster“ getragen. Bei Arbeiten direkt am Kunden werden selbstverständlich die Mund-Nase-Masken getragen. Aber der Hörakustiker weiß um die Schwierigkeiten und hat gelernt, laut und deutlich zu sprechen. Schließlich will er ja, dass der Kunde versteht, wenn wir gemeinsam das passende Hörgerät aussuchen. Ob ein Gerät zum Festbetrag von der gesetzlichen Krankenkasse oder ein Hörsystem mit Bluetooth, die Technik bietet heutzutage (fast) alles. Da ist es wichtig, alles richtig zu verstehen. Der Hörakustiker hilft dem Kunden, das für ihn richtige Hörgerät zu finden und ist auch danach für den Service und eventuelle Veränderungen da. Und wenn das Hören mit den neuen Hörgeräten geübt und normal ist, ist es auch wieder leichter, allen Nachrichten in Funk und Fernsehen zu folgen, um hoffentlich bald wieder nur gute Nachrichten zu hören.

 

Aktuelle Ausgabe2/2024