Nähe in schwierigen Zeiten –

Alltagsbetreuende unterstützen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

„Erst hat mein Vater mit seiner beginnenden Demenz die Welt nicht mehr richtig verstanden. Dann noch Corona und wir dürfen nicht zu ihm“. Marianne K. sind die Herausforderungen der vergangenen Monate immer noch anzumerken. Konnte der Vater unter diesen Bedingungen überhaupt zuhause bleiben? Ohne Begleitung im Alltag? Ohne seine Angehörigen und Freunde? Sollte ein Pflegeheim der letzte Ausweg sein? Auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen machte erneut der Welt-Alzheimertag am 21. September aufmerksam. Nach jüngsten Schätzungen leben derzeit 1,6 Millionen Betroffene in Deutschland. Täglich treten 900 Neuerkrankungen auf. Darauf weist aktuell die Deutsche Alzheimergesellschaft (DAlzG) hin. Frau K. wandte sich schließlich an Martina Stamm von der Promedica Gruppe, die für ihren Vater eine Rundum-Alltagsbetreuung nach Maß durch eine osteuropäische Betreuungskraft sicherstellte.

„Die Sorgen von Frau K. kann ich gut verstehen. Immer mehr Angehörige wenden sich an uns“, beschreibt Stamm den steigenden Bedarf. „Wir haben dann gemeinsam herausgefunden, dass der neue ‘Mitbewohner‘ des Vaters wesentliche Hilfen im Haushalt, die regelmäßige Zubereitung von Mahlzeiten und eine sorgfältige Körperpflege leisten sollte. Nicht zu vergessen, die gemeinsame Arbeit im Garten. Nur die Einkäufe wollte Frau K. wenigstens selbst erledigen. Alles machbar, weil wir durch unseren zertifizierten Rekrutierungsprozesse in der sind, Kundenwünsche individuell zu erfüllen“ beschreibt Stamm den Beratungsprozess. Auch die zunehmende nächtliche Unruhe des Vaters, ein häufiges Symptom der Demenz, wurde besprochen. „Und dann kam Marek, der sofort verstanden hat worauf es ankommt“, erinnert sich Frau K.

Versorgung allein genügt nicht

Gerade Menschen mit Demenz fällt die Kommunikation mit Anderen zunehmend schwerer. Oft sind sie ängstlich oder fühlen sich durch die selbst wahrgenommenen Veränderungen hilflos. Immer weniger sind sie erreichbar. „Das muss man wissen“, unterstreicht Stamm nachdrücklich. Sie kennt sich aus, hat u.a. Fortbildungen zum Themenbereich Demenz besucht. Ihre Kenntnisse nutzt sie bei der Beratung von Angehörigen ebenso wie bei Fragen der Alltagsbetreuenden selbst. „Sprache und fachliche Fähigkeiten haben unsere Alltagsbetreuenden gelernt, weil wir sie sorgfältig vorbereiten. Aber wir setzen noch mehr voraus“, beschreibt Stamm den besonderen Anspruch der Promedica Gruppe. „Herzlichkeit und Zuwendung müssen ebenfalls vorhanden sein, weil sie so demenziell veränderte Menschen häufig besser erreichen als mit Worten.“

Eine gelungene Annäherung

Inzwischen ist Frau K. beruhigt. „Ich fühle mich entlastet und kann meinem Vater wieder ruhiger begegnen. Das tut uns Beiden gut.“ Trotz des notwendigen Corona-bedingten Abstands sind sich alle schnell nähergekommen. „Marek passt auf, dass wir uns an alle Regeln halten. Durch seine liebevolle Art hat er schnell unser Vertrauen gewonnen. Jetzt geht er für kurze Zeit zu seiner eigenen Familie und kehrt dann zurück zu meinem Vater. So soll es weitergehen“, beschreibt Frau K. das neue Zusammenleben.

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Martina Stamm
Martina Stamm
Promedica, Wetzlar

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Aktuelle Ausgabe03.10.