Darmkrebsvorsorge

Die Angst vor der Darmkrebsvorsorge kann tödlich sein

Was ist, wenn die Angst vor der Darmkrebsvorsorge größer ist als die Angst vor dem Krebs? Diese Phobie steigert auf jeden Fall das Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Fakt ist, dass in Pandemiezeiten Vorsorgemöglichkeiten weniger genutzt wurden, als in den Jahren zuvor. Bereits zum 20. Mal engagiert sich die Felix-Burda-Stiftung im Monat März für die Darmkrebsvorsorge und hat dieses Mal die „Präventiophobie“ in den Mittelpunkt gestellt. Auch die Stiftung LebensBlicke hat sich bereits seit 1998 die umfassende Aufklärung zur Darmkrebsfrüherkennung zum Ziel gesetzt. PD Dr. med. Christian Kuntz, Chefarzt der Proktologie sowie der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Krankenhaus Weilburg, übernimmt als Regionalbeauftragter der Stiftung LebensBlicke die Information über Vorsorge und Früherkennungsangebote zur Darmkrebsvermeidung im Landkreis.

24.596 Menschen (Quelle: Destatis, RKI, Stand 02/2021) sterben jährlich allein in Deutschland an den Folgen einer Darmkrebserkrankung. Damit ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland - nach Brustkrebs und vor Prostatakrebs und Lungenkrebs - sowie die zweithäufigste Krebstodesursache - nach Lungenkrebs und vor Brustkrebs (Quelle: Felix Burda Stiftung, 2021). „Dabei ist es gerade bei dieser Krebsart ausgesprochen einfach vorzubeugen.“, stellt Dr. Markus Hofmann, Chefarzt der Inneren Medizin, Gastroenterologie und Endoskopie im Krankenhaus Weilburg klar. „Durch Vorsorge und Früherkennung könnten nahezu alle Darmkrebsfälle verhindert oder geheilt werden. „Ich kann jeden Mann ab 50 und jede Frau ab 55 Jahren nur ermuntern, die Vorsorgemöglichkeit der Darmspiegelung in Anspruch zu nehmen. Allerdings registrieren wir in den letzten Jahren auch eine Zunahme von Darmkrebsfällen bei Menschen unter 50. Besonders groß ist der Zuwachs bei den ganz jungen Erwachsenen von 20 bis 29 Jahren. Etwa 10 Prozent der jährlichen Neuerkrankungen treten vor dem Alter von 50 Jahren auf. In diesem Alter gibt es zwar keine Vorsorge, aber bei Veränderungen der Stuhlgangs-Gewohnheiten oder gar Auftreten von Blutbeimengungen zum Stuhlgang sollte umgehend der Hausarzt konsultiert werden.“

Eine Darmspiegelung kann in der modernen Endoskopie-Einheit des Kreiskrankenhaus Weilburg, die von Dr. Markus Hofmann verantwortlich geleitet wird, sowohl ambulant, als auch stationär durchgeführt werden. Die Untersuchung wird heutzutage bevorzugt ambulant durchgeführt. Der Patient liegt während der circa 20 Minuten dauernden Untersuchung zugedeckt auf einer Liege. Auf Wunsch erhält er eine Beruhigungs- oder Kurzschlafspritze und fällt damit in einen, der Narkose ähnlichen, Schlaf. So spürt er während der gesamten Untersuchung keinerlei Schmerzen. Die Darmspiegelung wird vom gut ausgebildeten Team der Gastroenterologie im Kreiskrankenhaus Weilburg durchgeführt und ist sehr risikoarm.

Zu den Erkrankungen, die in der Gastroenterologie und Viszeralchirurgie in der Weilburger Klinik schwerpunktmäßig behandelt werden, zählen auch Darmentzündungen (z.B. Divertikulitis), Stuhlinkontinenz sowie bösartige Dick- und Enddarmtumore. Zu den Kompetenzfeldern gehören neben Darmspiegelungen auch Teilentfernungen des Darms sowie komplexe Darmoperationen.

Über den Autor

PD Dr. med. Christian Kuntz
PD Dr. med. Christian Kuntz

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Aktuelle Ausgabe04.04.