Rückenschmerzen!... keine Bagatelle
Laut einer Studie der internationalen Osteoporose Stiftung (IOF) leiden allein in Deutschland aktuell über 5 Millionen Frauen, und über eine Millionen Männer (die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen) an einer sogenannten, manifesten Osteoporose. Diese ernstzunehmende Erkrankung ist eine der häufigsten Ursachen für schmerzhafte, und zum Teil lebensbedrohliche Brüche. Ist es einmal zur Osteoporose gekommen muss dringend gehandelt werden. Selbstverständlich können zahlreiche, andere Ursachen zu anhaltenden Rückenschmerzen führen. Auch dann sollten die Gründe dafür durch einen versierten Arzt eruiert und die Ursache sorgfältig diagnostiziert werden.
Eine bedeutende Problematik kommt jedoch den osteoporotischen Wirbelbrüchen zu. Die schmerzhaften Sinterungen der Wirbelkörper führen in der Regel nicht nur zu immobilisierenden und vernichtenden Schmerzen, sondern sehr häufig zu massiven Problemen der körpereigenen Statik, und damit zu anhaltenden Beschwerden. Im schlimmsten Fall kommt es durch diese Ursachen zu weiteren organischen, zum Teil lebensgefährlichen Folgeerscheinungen.
Sollten also im Falle einer bekannten Osteoporose plötzlich, oder auch schleichend starke Rückenschmerzen auftreten, so muss dem unbedingt und zeitnah nachgegangen werden. In der Regel können diese Brüche, wenn früh erkannt, konservativ behandelt werden. Das bedeutet zum Beispiel mittels ausreichend Schmerzmitteln, stützenden Bandagen oder Korsetts und frühzeitiger Physiotherapie, um die Rumpfmuskulatur zur Unterstützung einzusetzen. Helfen, natürlich nebst einer sinnvollen Osteoporose Prophylaxe, all diese Methoden nicht die Patienten zu mobilisieren und die Schmerzen zu reduzieren kommen andere, wirkungsvolle Methoden zum Einsatz.
Eine der effektivsten Methoden in einem solchen Fall ist die Zementunterspritzung des gebrochenen Wirbels, insofern dieser nicht instabil geborsten ist. Bei diesem Verfahren wird in kurzer Narkose oder gar in örtlicher Betaübung mit einer kräftigen Hohlnadel in den Wirbelkörper eingegangen. Anschließend kann der eingesunkene Wirbel im besten Fall mit einem eingebrachten Ballon vollständig angehoben, zumindest aber vor relevantem Nachsinken bewahrt werden. In die entstandene Höhle, die den Wirbel zudem nach außen stabilisiert, wird dann der etwa zahnpasta-zähe medizinische Zement eingebracht. Alle die oben genannte Schritte erfolgen im sterilen OP unter sog. Durchleuchtungskontrolle (wie Röntgen) um eine größtmögliche Sicherheit des Verfahrens und eine Minimierung des Risikos zu ermöglichen. Die Prozedur nimmt etwa nur 15 bis 30 Minuten in Anspruch. Danach ist der Zement ausgehärtet und die Patienten können anschließend sofort, und das häufig ohne Mieder oder Korsett belasten.
Der grandiose Vorteil dieses Verfahrens liegt also nicht nur in einer effektiven Schmerzreduktion, sondern einer raschen Wiederkehr zur gewohnten Mobilität. Die Risiken eines solchen Eingriffs sind durchaus gering, müssen jedoch von Patient zu Patient ernsthaft abgewogen und in die Planung der Therapie einbezogen werden.
Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, können Sie sich gerne bei dem erfahrenen Orthopäden und Wirbelsäulenchirurgen, Marc-Henrik Echterhoff, aus dem Team des chirurgisch-orthopädischen Zentrums in Herborn-Dillenburg wenden.