Sitzen ist das neue Rauchen, die Folge Sarkopenie

Warum Training nach dem Lockdown so wichtig ist!

Und wie sollte es aussehen?

Der zweite Lockdown liegt endlich hinter uns. Wie geht es uns? Was ist nun wichtig? Um welche gesundheitlichen Themen geht es?

Ist es der Rücken, der nach dem vielen und immer noch andauernden Home-Office schmerzt?

Sind es Schlafstörungen und Ängste, die nach dem langanhaltenden Zustand der ständigen Negativ-Nachrichten? Sind es andere schmerzhafte Erkrankungen des Haltungsapparates? Ist es das emotionale Ungleichgewicht durch Existenzängste oder die dauerhafte Isolation? Ist es die Gewichtszunahme?

Lockdown, Homeoffice/Homeschooling, Abstandsregelungen, Ausgangssperren, Schließungen von Gesundheitsstudios, Stopp des Vereinssports, Schließung der Gastronomie…teils gewiss notwendige Maßnahmen, allerdings für einen hohen Preis. Gesunder Lebenswandel wurde schwieriger, wenn nicht gar unmöglich.

  • Nehmen wir das Thema Homeoffice/Homeschooling. Die Situation im sogenannten Homeoffice war und ist mit Sicherheit eine große Herausforderung für die betroffenen Arbeitnehmer und deren Familien. Kinder gingen nicht zur Schule oder in die Kitas. Es bedarf keiner großen Fantasie sich vorzustellen, wie hoch das Stresslevel in manchen Familien war.
  • Die sogenannten „Corona Kilos“ sind auch kein Wunder… der Kühlschrank war ja nur noch 3 m entfernt.
  • Der Arbeitsplatz ist nicht der gleiche ergonomisch eingerichtete wie im Büro. Arbeitsplätze wurden gerade im Laufe der letzten Jahre perfekt installiert und eingerichtet. Wie sah es denn zu Hause aus? Küchentisch und Küchenstuhl - das sogenannte Homeoffice.

Die Folgen dieses Bewegungsmangels sind für Jung und Alt z.B.

  • -Rückenschmerzen
  • -Diabetes
  • -Herzkreislauferkrankungen
  • -Schlafstörungen
  • -Angstzuständen
  • -Gewichtszunahme

Seit 2016 ist die Folge dieses Bewegungsmangels laut WHO unter dem Begriff der SARKOPENIE zusammengefasst. Sarkopenie, der sogenannte Fleisch-/Muskelverlust, ist eine mittlerweile anerkannte Erkrankung.

Ein kleiner Test genügt. Schafft man es nicht, mindestens 5 x in 15 Sekunden aus eigener Kraft vom Stuhl aufzustehen, ohne die Arme zu verwenden, ist dies bereits ein Hinweis auf Muskelverlust.

Die Folgen vom Rückgang von Muskulatur und gleichzeitig dem Aufbau von Körperfett betrifft ebenso alt wie jung. Für ältere Menschen ist dies besonders dramatisch, da genügend Beinkraft im Alter ein selbstbestimmtes Leben bedeutet. Man ist unabhängig, kann selbstständig laufen, seinen Haushalt bewirtschaften …

Baut man frühzeitig Muskulatur auf und setzt frühzeitig die entsprechenden Wachstumsreize, profitiert man lebenslang davon. Schauen wir uns die Situation des Bewegungsmangels der Kinder und Jugendlichen zurzeit an. Kinder und Jugendliche haben sich noch nie so wenig bewegt wie heute.

Kein Schulsport, kein Treffen mit Freunden, kein Vereinssport, kein Toben, kein Bäume klettern, Kinder schauen nur noch ins Tablett, noch mal mehr durch Homeschooling. Eine ganze Generation wurde durch diesen Lockdown ausgeknockt. Den Muskelstatus, welchen man früher in der Kindheit aufbauen konnte, wird lange nicht mehr erreicht.

Neueste Studien belegen durchschnittliche Zeit des Sitzens liegt bei Jugendlichen bei mittlerweile 15 h am Tag.

Dieser Muskelverlust, der hier entsteht, bedeutet für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen eine Vielzahl von Folgeschäden wie z.B. Übergewicht, irreversible Haltungsschäden, emotionale und mentale Erkrankungen.

Das einzige Medikament gegen die sogenannte Sarkopenie ist Muskeltraining an Geräten mit gezielten Wachstumsreizen. Und je früher man damit startet umso besser.

An dieser Stelle sei kurz der Vergleich mit der Erkennung und Bekämpfung von Karies erlaubt. Man hat mittlerweile verstanden, dass man 2-3 x am Tag seine Zähne mit der richtigen Zahnbürste und der richtigen Zahnpasta putzen sollte. Genauso hat man verstanden, dass regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt, einer medizinischen Fachkraft notwendig sind.

Training sollte man genauso regelmäßig und professionell betrachten. Es sollte klar sein, dass man sein Training von qualifizierten Trainern in entsprechenden Gesundheitsstudio begleiten lässt. Regelmäßigkeit und Kontinuität sind die Stichwörter. Bewusstes und gut begleitetes Training sollte ebenso zum Leben gehören wie das Zähneputzen.

Mit dem richtigen Training ist es absolut möglich und die Chance ist groß, gesund und fit älter zu werden.

 

Zusammengefasst ist klar zu sagen, wir können unsere Gesundheit über unsere Muskulatur steuern. Wichtig zu beachten beim Wiedereinstieg ins Training: Es braucht die entsprechende Trainingsanleitung wie man sie in Gesundheitsstudios findet. Qualifiziertes Personal in entsprechend qualifizierten Gesundheitsstudios.

Über den Autor

Frauke Sowa
Frauke Sowa
Inhaberin fit³ Gesundheitswerkstatt Herborn

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