Auch im Reinigungssektor wird Gesundheit großgeschrieben
Einer seiner „Lieblingslieferanten“ hat im Frühjahr 2020 zu Niels Paff, Geschäftsführer der Driedorfer „Thomas Industrie- und Gebäudedienste GmbH & Co. KG“, gesagt, jetzt müsste man sich keine Sorgen mehr machen, es beginne die Dekade der Hygiene. Und tatsächlich: zu Beginn der Pandemie ab März 2020 waren die Auftraggeber für jede Hilfe dankbar. Verständnis und Kenntnisse, wie Hygiene erzeugt werden kann, waren außerhalb des medizinischen Sektors weder bei Unternehmen noch bei öffentlichen Auftraggebern wirklich vorhanden. Die ersten Monate der Pandemie wurden dann spannend, weil Desinfektionsmittel und Spendersysteme zur Mangelware wurden.
Die Firma Thomas hatte sich früh große Mengen an Spendersystemen und Desinfektionsmitteln gesichert und war absolut lieferfähig. Schulen, Städte und Produktionsstandorte großer Unternehmen konnten so mit allem Notwendigen ausgestattet und beliefert werden. Eigens entwickelte DIN-A3-Plakate mit Hygieneregeln und Verfahrensweisen hängen immer noch in vielen Objekten, die das Unternehmen reinigt. Bei allen wichtigen Fragen war man gefühlt der wichtigste Ansprechpartner.
Je länger die Pandemie andauerte, desto mehr verschob sich das „Management“ der Pandemie in die Politik und in den Verwaltungsapparat der Landkreise, Städte und Kommunen sowie in die eingerichteten Krisenstäbe der großen Unternehmen. Vom Partner oder Berater wurde man im Laufe der Zeit eher wieder zum Auftragnehmer, der umzusetzen hatte, was vorgegeben wurde.
Uns so ist es auch jetzt. Mehr oder weniger sind zumindest bei Thomas die besonderen zusätzlichen Hygienemaßnahmen abbestellt worden. Obwohl die Infektionszahlen auch jetzt noch auf hohem Niveau sind, scheint fast niemand mehr irgendeine Notwendigkeit für mehr Hygiene zu sehen und dafür Geld auszugeben. Insofern ist es am Ende eine unglaublich kurze Dekade geworden…
„Wir jedenfalls appellieren an unsere Belegschaft, weiterhin zur eigenen Sicherheit die Hygieneregeln zu beachten. Sollte im Herbst eine neue Welle rollen, sind wir vorbereitet, wieder mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“, sagt Niels Pfaff.
Reinigungsroboter in der Goetheschule
Aber Gesundheit geht für Pfaff über Coronaschutzmaßnahmen hinaus. Als einer der Vordenker in der Gebäudereinigungsbranche kennt er die Probleme der immer weniger werdenden Fachkräfte und hat daher für Wetzlar einen Reinigungsroboter angeschafft, der die dortigen Kollegen unterstützen soll. „Seit Corona ist die Nachfrage nach Reinigungsdienstleistungen gewaltig angewachsen, gleichzeitig wird es aber auch immer schwerer, das dafür notwendige Fachpersonal bereitzuhalten“, sagt Pfaff. „Daher haben wir investiert und einen anlernbaren selbstfahrenden Reinigungsroboter für die Goetheschule in Wetzlar angeschafft. ‚Dieter‘, wie ihn seine Betreuerinnen liebevoll nennen, reinigt alle großen Flächen wie von selbst. Unsere Fachkräfte haben dadurch mehr Zeit für die individuelle Reinigung der Klassenzimmer oder auch der sanitären Einrichtungen – und müssen nicht mehr wie bisher zwei Stunden stupide ein Reinigungsgerät vor sich herschieben. Auch das Schieben sorgt für unnötige Verspannungen – ein selbst arbeitender Roboter kennt das nicht.“
#glänzemituns ist das dazu passende Claim, den die Driedorfer Thomas Industrie- und Gebäudedienste mit ihren Schwestergesellschaften für sich als Leitbild festgelegt haben. „Bei uns muss alles in bester Ordnung sein, glänzende Qualität ist immer unser Anspruch. Regelmäßige Qualitätskontrollen sorgen dafür, dass wir diesen Anspruch auch umsetzen können. Wir haben immer noch mehr Kundenanfragen als Bewerbungen – die Roboter helfen uns beim Abarbeiten. Allerdings spreche ich lieber von Cobotern statt Robotern, um die ‚gemeinsame‘ Tätigkeit von Mensch und Maschine zu unterstreichen. Denn wenn unsere Mitarbeiter aufgrund technischer Unterstützungen gesund bleiben, dann haben sowohl sie als Arbeitnehmer als auch wir als Arbeitgeber ein entspannteres Leben“, so Pfaff abschließend.