Tipps für Pflegebedürftige und Familien

Den Sommer mit allen Sinnen genießen – fühlen, riechen, schmecken

Mit unseren Sinnen verhält es sich genauso wie mit unseren Muskeln – sie müssen immer wieder mit Reizen angeregt werden, damit sie fit bleiben. Gerade zu Beginn des Sommers werden unsere Sinne gefordert: Blüten verströmen ihre vielen Düfte, das heimische Obst und Gemüse riecht und schmeckt ganz besonders, Vögel zwitschern in den Morgen- und Abendstunden.

Frühling und Sommer hereinlassen

Für Pflegebedürftige ist es leider oft nicht so einfach, diese vielen Eindrücke draußen zu erleben und zu genießen. Daher der Tipp: „Holen Sie den Sommer in die eigenen vier Wände. Lüften Sie so oft wie möglich die Wohnung. Verteilen Sie Balkonpflanzen in der Wohnung. Die bunten Farben machen gute Laune, und der Geruch verbreitet sich schnell in allen Räumen. Frische Kräuter wachsen auch auf der Küchenbank. Sie bereichern jede Mahlzeit. Wer einen Balkon hat, kann auch noch Bienen mit Nahrung versorgen. Besonders beliebt sind: Borretsch, Kapuzinerkresse, Malven und auch Sonnenblumen. Mit wenig Aufwand wird der Balkon so zum Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Die kleinen Tiere bei der Nahrungssuche zu beobachten, regt auch die Sinne an.“ Unsere in Seniorenhaushalte vermittelte Betreuungskräfte unterstützen natürlich auch gern dabei, den Sommer ins Haus zu holen.

Sommerliche Küche

Frisches regionales Freilandgemüse und Obst ist jetzt auf dem Markt. Dieses schmeckt viel intensiver und bereichert den täglichen Essensplan. Erdbeeren, Rhabarber, Kartoffeln, Erbsen und Möhren – die Auswahl ist riesig. Auch wenn das Gedächtnis bei älteren Menschen nachlässt: an bestimmte Geschmäcker erinnern sie sich immer noch. Bei Schluckbeschwerden können Obst und Gemüse auch püriert werden. Oft wird der Geschmack dann noch intensiver. Die osteuropäischen Betreuungskräfte von Promedica bereiten auch die Lieblingsspeisen für die Senioren, mit denen sie im Haushalt leben, zu.

Kühlende Tipps für heiße Sommertage

Natürlich ist trinken ganz wichtig – an normalen Tagen sind 1,5 bis 2 Liter empfohlen. Da wir aber momentan alle viel schwitzen, sollten es schon 3 Liter sein. Lauwarme Getränke sind besser als kalte. Wichtig ist auch, sich immer über die aktuelle Wetterlage zu informieren. Vielleicht können Einkaufsausflüge auf kühlere Tage oder zumindest in den frühen Vormittag verschoben werden. Die Temperaturen erreichen meist gegen 16.00/17.00 Uhr ihren Höhepunkt – und nicht, wie viele annehmen, um die Mittagszeit. Wichtig ist auch, die Wohnung oder das Haus am Morgen und nachts gut durchzulüften. Tagsüber hingegen sollten Fenster und Türen verschlossen sein, am besten auch noch verdunkelt, so dass die Hitze draußen bleibt. Ventilatoren bringen etwas Kühlung in den Raum, aber vermeiden Sie es, direkt im Luftzug zu sitzen – das kann zu unangenehmen Verspannungen führen. Ein kühles Fuß- und Handbad ist oft genauso erfrischend. Für zwischendurch gibt es Wassersprays, diese bringen schnell Kühlung auf der Haut.

Und wer raus geht – selbstverständlich mit Sonnenschutz –, für den ist luftige, aber langärmelige Kleidung die richtige Wahl. Am besten aus kühlenden Stoffen wie Leinen oder Seide. Idealerweise darunter Funktionswäsche, die den Schweiß aufnimmt. Das empfindliche Dekolletee mit einem Tuch schützen, einen Hut auf … und dann kann es losgehen. Am besten frühmorgens, wenn es noch nicht so heiß ist und die Sonne nicht so brennt.

Über den Autor

Martina Stamm
Martina Stamm
Promedica, Wetzlar

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