Konservative Therapiemöglichkeiten bei Fersensporn
Der Fersensporn ist oft sehr schmerzhaft und kann je nach Behandlungsart und dem Schweregrad der Entzündung, einen langwierigen Heilungsprozess mit sich bringen. Es wird zwischen dem unteren Fersensporn (plantar) und dem hinteren Fersensporn unterschieden. Beide können durch ein Röntgenbild bestätigt werden, jedoch ist es auch durch Ertasten möglich, eine erste Diagnose zu stellen.
Bei dem hinteren Fersensporn kommt es am Ansatz der Achillessehne am oberen Ende des Fersenbeins zur Bildung eines knöchernen Sporns. Auslöser hierfür ist meist eine Verkürzung der hinteren Muskulatur, die gemeinsam als Achillessehne in Richtung Rückfuß verläuft. Meist ist die betroffene Stelle nicht nur schmerzhaft, sondern auch deutlich verdickt. Um eine Entlastung zu schaffen, muss der Bereich an der Fersenkappe des Schuhs ausgespart und gepolstert werden. Gleichzeitig sollte mit einem Physiotherapeuten/in an der verkürzten hinteren Muskulatur gearbeitet werden.
Bei der am häufigsten auftretenden Form des Fersensporn, beklagen sich Patienten oft über einen schleichend auftretenden Druckschmerz am inneren Fersenrand, der in den gesamten Rückfuß ausstrahlen kann. Oft besteht ein morgendlicher Anlaufschmerz oder auch ein Ruheschmerz in der Nacht.
Die häufigsten Ursachen des plantaren Fersensporn sind Übergewicht, Knick- Plattfüße und Hohlfüße. Ausschlaggebend ist immer die Überlastung des inneren Fersenrandes durch das Abknicken des Fußes nach innen. Dadurch entsteht eine Reizung der dort ansitzenden Sehne am Fersenbein und es kommt zur Entzündung des umliegenden Gewebes.
Die Therapie erfolgt hierbei grundsätzlich konservativ mit einer Einlagenversorgung. Hierbei ist es wichtig, dass der Rückfuß gut gehalten bzw. aufgerichtet wird, um eine Korrektur der Fehlstellung vorzunehmen. Gleichzeitig muss der Bereich des Fersensporn ausgespart und weich gepolstert werden, um eine Druckentlastung zu bewirken. Hierbei sollte am Fuß ertastet werden, in wie weit die Entzündung im Verlauf der Sehne Richtung Großzehe fortgeschritten ist. In vielen Fällen ist auch hier eine Überreizung festzustellen (Plantarfasziitis- Entzündung der Plantarsehne) und die Weichpolsterung muss dementsprechend im Verlauf der Sehne fortgesetzt werden.
In 90% der Fälle ist nach 12-18 Monaten eine Heilung eingetreten. Bei Nichtbesserung kann zusätzlich zur Einlagenversorgung die Stoßwellentherapie einen operativen Eingriff verhindern. Dehnübungen der hinteren Wadenmuskulatur und auch der Fußsohle, sind bei beiden Fällen eine zusätzliche Therapiemöglichkeit.
Es ist wichtig zu erwähnen, das nach Abheilung des Fersensporn weiterhin eine Korrektur der Fußfehlstellung unumgänglich ist, damit die Überlastung nicht wieder auftreten kann. Eine Einlagenversorgung mit guter Abstützung des inneren Fußgewölbes ist hierbei ausreichend, um ein erneutes Überlasten der Sehne und das Abknicken des Fußes zu verhindern.