Klinikum Wetzlar ist Hospitationszentrum für robotische Chirurgie
Die Klinik für Allgemeine, Viszerale und Onkologische Chirurgie des Klinikums Wetzlar unter der Leitung von Herrn Priv.-Doz. Dr. med Frank Ulrich ist nach Gründung des Mittelhessischen Robotikzentrums im Oktober 2020 jetzt auch Hospitationszentrum für die kolorektale und Viszeralchirurgie. Dabei bietet die Klinik zusammen mit dem Hersteller Intuitive Surgical anderen Chirurgen aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern die Möglichkeit derartige robotisch-assistierte Eingriffe am da Vinci®-X-System live im Operationssaal zu beobachten. Bei diesen sogenannten Case Observations können die Mediziner dabei in einem Expertenzentrum wertvolle Erfahrungen für ihren eigenen Systemstart in der robotischen Chirurgie erlangen. Häufig schließt sich daran dann eine Begleitung der Kollegen bei den ersten Eingriffen in Ihren Heimatkliniken an, die Chefarzt Dr. Ulrich als Proktor und chirurgischer Fachexperte ebenfalls zusammen mit der Herstellerfirma gewährleistet. Ziel ist es dabei, die Ausbildung in der robotisch-assistierten Chirurgie weiter zu standardisieren und die jeweiligen Lernkurven bei der Etablierung eines robotischen Programms zu optimieren.
Am Klinikum Wetzlar werden seit Oktober 2020 täglich mehrere robotisch-assistierte Eingriffe unter Beteiligung der Klinik für Allgemeine, Viszerale und Onkologische Chirurgie und der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie (Chefarzt Dr. Victor Garlonta) angeboten. Zur breiten interdisziplinären Implementierung dieser modernen Operationsmethode wurde darüber hinaus das Mittelhessische Robotikzentrum gegründet. Seit August 2022 wird das Team der robotischen Chirurgie durch Dr. Peter Stuzmann als neuem Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe verstärkt.
Trotz der Möglichkeit auch umfangreiche und komplexe Eingriffe bei Krebserkrankungen oder gutartigen Befunden mit sehr hoher Genauigkeit und onkologischer Radikalität durchzuführen, sind die über kleine Einschnitte an der Bauchdecke durchgeführten Eingriffe mit dem da Vinci®-X-System für den Patienten weniger belastend. Die postoperative Entzündungsreaktion ist dabei weniger ausgeprägt. Neben einer schnelleren Mobilisation und einem früheren Kostaufbau führt auch ein geringerer postoperativer Schmerzmittelbedarf zu einem kürzeren Krankenhausaufenthalt. Darüber hinaus resultiert ein besseres kosmetisches Ergebnis und auch im längeren Verlauf kommt es zu einem deutlich geringeren Auftreten von Narbenbrüchen.
Über den Autor
Chefarzt des Zentrums für Allgemeine, Viszerale und Onkologische Chirurgie
Lahn-Dill-Kliniken Wetzlar