Krankenhäuser benötigen dringend Inflationsausgleich

Stark gestiegene Preise gefährden die Krankenhausversorgung.

Hilfe aus der Politik ist bisher nicht zu erwarten

Die Krankenhäuser in (Bundesland) ächzen unter der Inflation, vor allem unter den stark gestiegenen Energiepreisen. „Krankenhäuser sind Gas-Großverbraucher. Wir erwarten daher weiter extrem stark steigende Kosten im Herbst und Winter. Und das, obwohl sehr viele Krankenhäuser ohnehin schon in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken und ihnen die Schließung droht“, erklärt Dr. Gerald Gaß, Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, die die Kliniken in Deutschland vertritt. Ein durchschnittliches Krankenhaus verbrauche mit rund fünf Millionen Kubikmetern pro Jahr so viel Gas wie 3000 Einfamilienhäuser. Der Beschaffungspreis für diese Energie verdreifacht sich aktuell und liegt damit im Durchschnitt bei über einer Million Euro für ein einzelnes Haus. Aber die Preissteigerungen beschränken sich nicht nur auf Energie. Auch Medizinprodukte, Dienstleistungen und vieles mehr sind viel teurer geworden. Deswegen fordert Gaß einen Inflationsausgleich für die Krankenhäuser.

Krankenhäusern droht Schließung

Denn anders als zum Beispiel im Supermarkt können Kliniken ihre gesteigerten Kosten nicht einfach an die Kunden weitergeben. „Die Krankenhäuser begleichen ihre Kosten durch gesetzlich festgelegte Preise, die sie von den Krankenkassen erhalten. Das heißt, dass die Kliniken aufgrund der extremen Preissteigerungen jetzt viel höhere Kosten haben, die nicht durch steigende Einnahmen gedeckt sind“, so Gaß. Mittlerweile schreiben zwei Drittel aller Krankenhäuser rote Zahlen und versuchen in ihrer Not auch durch Einsparungen beim Personal irgendwie über die Runden zu kommen. So werden zum Beispiel freiwerdende Stellen zunächst nicht nachbesetzt. Das könne in der Folge zu Einschränkungen führen, zum Beispiel müssten Krankenhäuser Betten abmelden und könnten nicht mehr alle Patienten versorgen.

Lauterbach muss seiner Verantwortung gerecht werden und sich um die Kliniken kümmern

„Wir verstehen Bundesgesundheitsminister Lauterbach einfach nicht mehr“, so der DKG-Chef. „Er redet zwar ständig von den Zusatzbelastungen für die Kliniken, und ihm sind auch die Schließungen der Kliniken bekannt. Aber er handelt einfach nicht, und provoziert so weitere Krankenhauspleiten.“ Jüngst hat eine Studie des renommierten RWI-Instituts ergeben, dass 60 Prozent der Kliniken rote Zahlen schreiben, 2023 sollen es schon 80 Prozent sein. „Nach mehr als zwei Jahren Pandemie und einer drohenden weiteren Corona-Welle sind noch mehr Krankenhausschließungen das Letzte, was wir jetzt brauchen. Die Politik muss jetzt handeln, bevor es zu spät ist“, so Gaß.

 

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Aktuelle Ausgabe04.01.