Projekttag in der Seniorenresidenz Philosophenweg

Thema: Mobilisation

Die Seniorenresidenz Philosophenweg ist eine vollstationäre Einrichtung für 125 Gäste, die eine individuelle und kompetente Pflege benötigen. Seit 2014 betreiben wir unsere Einrichtung auf einem hohen qualitativen Leistungsstand. Mobilisation und Bewegung gehören in der Pflege dazu und ist ein unerlässliches Thema. Pflegebedürftige Menschen sind in ihrer Mobilisation meist eingeschränkt. Oft brauchen sie die Unterstützung einer weiteren Person, damit alltägliche Bewegungsabläufe wie etwa aus dem Bett aufstehen oder sich selbstständig anziehen, weiterhin gelingen können.

Bei der Mobilisation verausgaben sich viele Pflegenden, doch das muss nicht sein! Das Konzept der Bewegungsförderung durch kinästhetische Mobilisation hält Handgriffe und Techniken bereit, mit denen die eigenständigen Bewegungsabläufe bei bewegungseingeschränkten Menschen aktiviert und die Pflegepersonen körperlich entlastet werden können.

Außerdem stehen uns verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, die zusätzliche Unterstützung für ein rückengerechtes Arbeiten liefern.

Doch wie fühlt es sich an, wenn man plötzlich in seiner Bewegung eingeschränkt ist und auf fremde Unterstützung angewiesen ist? Um dies herauszufinden und einmal „die andere Seite“ der Mobilisation zu erfahren, haben sich unsere Praxisanleiter mit den Auszubildenden der Pflege an ihrem Projekttag dem Thema Bewegungseinschränkungen, Mobilisation, Positionieren und Hilfsmittel zugewandt.

Eines der Ziele der regelmäßigen Mobilisation sollte sein, die Ressourcen des Bewohners maximal zu fördern, sodass er sich in seiner Umgebung wieder so frei wie möglich bewegen oder die Lage seines Körpers selbst verändern kann. Hierzu nahmen die Auszubildenden das Hilfsmittel „Rollstuhl“ näher unter Betracht. Wie fühlt es sich an, wenn man mit mir in einem Rollstuhl spazieren fährt? Wie fühlen sich ggf. auch erblindete Personen dabei? Wie ist es, wenn man schnell geschoben wird oder langsam? Es einen Weg „hinab“ geht? Diese Erfahrungen selbst zu machen, war für unsere Auszubildenden neu und gab noch einmal viele Impulse, um seine alltägliche Arbeit zu reflektieren und Bewohner viel besser zu verstehen.

Ein weiteres Ziel der Mobilisation liegt in den Prophylaxen. Eine frühzeitige und regelmäßige Mobilisation soll Symptomen und Erkrankungen vorbeugen. Vor allem Druckgeschwüre, Thrombosen und Lungenentzündungen können mit ausreichender Beweglichkeit vermieden werden. Bei Menschen, die an mangelnder Eigenbewegung leiden und vermehrt an das Bett gebunden sind, ist die regelmäßige Umpositionierung und Hautinspektion von besonderer Bedeutung. Auch hier haben unsere Auszubildenden mit den Praxisanleitern die verschiedenen Möglichkeiten besprochen und an sich selbst einmal ausprobiert.

Als drittes Ziel der Mobilisation ist zu nennen, dass der Erhalt der Ressourcen/ der eigenen Fähigkeiten und das Selbstwertgefühl sowie die Unabhängigkeit des Bewohners gesteigert werden sollen. Um hier die Möglichkeit zu nutzen aus dem Bett mit einem Lifter zu mobilisieren, sollten Pflegende in die entsprechenden Hilfsmittel eingewiesen sein. Die ordentliche, sichere und fachgerechte Nutzung steht hier im Vordergrund.

An unserem Projekttag bekamen die Auszubildenden nicht nur eine Unterweisung in die sachgerechte Nutzung, sondern sie konnten auch selbst ausprobieren, wie es sich anfühlt, mit einem Lifter aus dem Bett in den Rollstuhl mobilisiert zu werden.

Umso wichtiger reflektieren die Auszubildenden, dass die Bewohner zu den Pflegenden eine Vertrauensbasis haben und die Pflegekräfte gut ausgebildet sind in den verschiedenen Mobilisationsmöglichkeiten.

Ein gelungener, lehrreicher Projekttag also, den es lohnt zu wiederholen und bei den Gästen der Seniorenresidenz direkt und unkompliziert ankommt.

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Aktuelle Ausgabe03.10.