Mit Demenz leben –

ein kleiner Leitfaden für pflegende Angehörige

Am 21. September war Welt-Alzheimertag

Demenz ist unter allen Erkrankungen des Alters eine der gefürchtetsten. Der richtige Umgang mit den Betroffenen stellt die Angehörigen häufig vor eine große Herausforderung. Dennoch ist es weiterhin möglich, gemeinsam Freude zu erleben und aus der Zeit mit der Krankheit wertvolle und erfüllende gemeinsame Jahre zu machen.

Wichtig ist, sich so gut wie möglich über die Krankheit zu informieren. Wissen über die Krankheit verleiht Sicherheit im Zusammenleben und im Umgang mit den Erkrankten. Kenntnisse über Symptome und Verlauf bewahren Angehörige vor Enttäuschungen und Resignation.

Beschäftigung und Teilhabe

Menschen mit Demenz möchten sich zugehörig und nützlich fühlen. Es ist zwar für sie kaum noch möglich, Neues zu lernen, jedoch kann früher Bekanntes geübt und damit erhalten werden. Gerade im Haushalt bieten sich dazu vielfältige Möglichkeiten. Einen Kuchen gemeinsam backen oder einfach nur zusammen den Tisch eindecken sind Tätigkeiten, in die man Erkrankte leicht einbeziehen kann und durch die man ihnen das Gefühl gibt, sich nützlich machen zu können.

Bewegung fördern

Auch die körperliche Bewegung sollte nicht vernachlässigt werden und fördert die geistige und körperliche Fitness. Gerade am Anfang der dementiellen Veränderung sind häufig ausgeführte Bewegungsabläufe, wie zum Beispiel das Tanzen, noch sehr gut abgespeichert und der Erkrankte empfindet sehr viel Freude an der Bewegung. Sport wirkt sich nachweislich positiv aus und verbessert die Durchblutung, erhält das Koordinationsvermögen und den Gleichgewichtssinn. Möglichkeiten aktiv zu bleiben, gibt es viele: Spaziergänge, einfache Gymnastik oder Sitztanz.

Die Würde bewahren

Demenziell Erkrankte muss man so annehmen, wie sie sind. Die Angehörigen müssen lernen, die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen, aber auch deren ganz eigene Sicht der Realität wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Andererseits müssen sie sich darin üben, Kritik und unnötige Zurechtweisungen zu vermeiden. Daher gilt es Konfrontationen und „Warum“-Fragen zu vermeiden, denn häufig können Personen mit Demenz ihre Tätigkeiten nicht mehr begründen.

Überforderung vermeiden

Gerade bei einer fortgeschrittenen Demenz sind die Betroffenen schnell überfordert. Situationen, in denen Sie eine Auswahl treffen müssen, können Sie häufig nicht mehr bewältigen. Hier hilft es, die Auswahl zu beschränken oder einfache Fragen zu stellen, also anstatt „Welchen Kuchen in der Auslage möchtest du?“ besser „Möchtest du Erdbeerkuchen essen?“.

Orientierungshilfen geben

Ein gleichbleibender Tagesablauf mit festen Routinen wie den Mahlzeiten oder Ruhephasen gibt den Betroffenen Sicherheit. Eine gute Ausleuchtung der Wohnung und die Beleuchtung wichtiger Wege in der Nacht erleichtern es den Personen, sich zurechtzufinden. Für die wichtigen Dinge im Haushalt wie Schlüssel, Geld oder die Fernbedienung sollte ein fester Platz definiert sein. Erinnert sich der Erkrankte nicht mehr an den Weg zum Supermarkt, so sollte der Weg nicht vorgegeben werden, sondern vielmehr mit kleinen Eselsbrücken der Erinnerung auf die Spur geholfen werden.

Geduld bewahren

Für die Betroffenen ändert sich mit der Erkrankung viel, die neue Situation ist für sie möglicherweise sehr belastend. Oftmals kommt es zu Wesensveränderungen, wie scheinbar aggressivem oder ablehnendem Verhalten den Angehörigen gegenüber. „Versuchen Sie als Angehöriger, die Situation zu beruhigen. Verwickeln Sie den Erkrankten nicht in Diskussionen oder verstricken Sie sich in gegenseitigen Rechtfertigungen. Ruhig und geduldig miteinander sprechen und ihm das Gefühl geben, dass er ernst genommen wird, ist enorm wichtig im Umgang mit Demenz.

 

Angehörige zu pflegen, wirkt sich auf die ganze Familie aus. Gerade Demenz mit ihren typischen Auswirkungen auf die geistigen und teilweise auch körperlichen Fähigkeiten des Betroffenen kann sehr belastend für die pflegenden Angehörigen sein. Wichtig ist, dass auch Sie sich Hilfe holen können, wenn Sie diese brauchen. Promedica24 bietet eine Rundum-Betreuung im vertrauten Zuhause an. „Etwa 50 % der von uns betreuten Senioren ist an Demenz erkrankt“, weiß Martina Stamm. Die Angehörigen kommen mit der Zeit an einen Punkt, an dem sie sich Unterstützung wünschen. Gerade bei den täglich anfallenden Aufgaben rund um die individuelle Versorgung hat sich die häusliche Seniorenbetreuung bewährt. Unsere osteuropäischen Betreuungskräfte haben Erfahrungen mit Demenzpatienten im eigenen Umfeld gesammelt. Sie erkennen die speziellen Bedürfnisse des pflegebedürftigen Familienmitglieds aus der Jetzt-Perspektive. Dadurch können sie unvoreingenommen auf diesen Menschen eingehen. Schwierige Situationen, die Erfahrung mit dem Krankheitsbild erfordern, werden durch die Betreuungskräfte mit dem notwendigen Respekt gemeistert.

Wissen Sie Ihr Familienmitglied gut versorgt, gehen auch Sie beruhigter durch den Alltag.

 

Über den Autor

Martina Stamm
Martina Stamm
Promedica, Wetzlar
Aktuelle Ausgabe2/2024