Das Schultergelenk

Die Anatomie des Schultergelenkes
Das Schultergelenk ist ein sehr bewegliches Gelenk, das in komplexer Weise den Oberarm mit dem Rumpf verbindet. Hier treffen drei Knochen sowie mehrere Muskeln und Sehnen aufeinander. Sie sind so miteinander verbunden, dass der Arm in fast in alle Richtungen bewegt werden kann.
Die am Gelenk beteiligten Knochen sind das Schlüsselbein (Clavicula), das Schulterblatt (Scapula) und der Oberarmknochen (Humerus). Diese bilden zusammen die Gelenke des Schultergürtels.
Neben den Knochen, Muskeln und Sehnen gehören zum Schultergelenk eine Gelenkkapsel, eine Gelenklippe, Bänder, welche die Gelenkteile miteinander verbinden und Schleimbeutel, die die Reibung zwischen Muskeln, Sehnen und Knochen vermindern. Der größte Schleimbeutel befindet sich unter dem Schulterdach. Bei Überlastung oder Verschleiß können sich die Schleimbeutel entzünden.Der Name Rotatoren-Manschette leitet sich von der Funktion und Lage der Muskeln ab; denn die Muskeln umschließen ringförmig den Oberarmknochen wie eine Manschette damit ermöglichen sie die Armbewegungen in allen Richtungen.

Schulterschmerzen
In etwa 85 Prozent der Fälle liegt die Ursache von Schulterschmerzen nicht im Schultergelenk selbst, sondern im gelenknahen Bereich. So können zum Beispiel zu schwache Muskeln oder Fehlstellungen sowie verletzungs- oder erkrankungsbedingte Schäden an Muskeln, Sehnen, Gelenkkapsel und/oder der Gelenkschmiere Schulterschmerzen hervorrufen. Daneben können auch Erkrankungen innerer Organe (Gallensteine, Herzinfarkt etc.) oder rheumatische Erkrankungen mit Schulterschmerzen einhergehen.
Die häufigste Ursache von Schulterschmerzen sind chronische Muskelverspannungen. Betroffen sind meist Menschen in sitzenden Berufen, die viel mit nach vorne geneigtem Kopf und Oberkörper arbeiten (etwa am Computer). Auch Menschen, die generell zu Verkrampfungen, Spannungskopfschmerz oder Depressionen neigen, können verspannungsbedingte Nackenschmerzen entwickeln. Oft sind deren Schultern nach vorne gezogen das heißt in der Summe ergibt sich ein Haltungsfehler.

Wie werden Schulterschmerzen behandelt?
Bei akuten Schulterschmerzen sollte mittels eingehender ärztlicher Untersuchung ggf. einschließlich bildgebender Verfahren (Ultraschall, MRT) die Ursache gefunden werden. Sofern keine Verletzung des Gelenkapparates besteht, helfen meist eine medikamentöse Schmerztherapie und eine physikalische Therapie. Nur selten ist dann eine Operation erforderlich.
Bleibt ein Haltungsfehler bestehen, beispielsweise nach vorne gezogene Schultern sowie ein nach vorn geneigter Kopf, werden die Schulterschmerzen auch nach anfangs erfolgreicher Therapie bald wieder auftreten. Denn das Schultergelenk ist durch die Schonhaltung weiterhin stärker belastet.
Eine osteopathische Behandlung kann hier helfen. Sie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und sucht nach der Ursache der die Schmerzen verursachenden Haltung. Dabei können ganz verschiedene Techniken zum Einsatz kommen. Die Arbeit an den Faszien, das Deblockieren von Gelenken, das Senken des Muskeltonus oder auch das Durchbewegen von Gelenken. Ferner berücksichtigt Sie in ihrem ganzheitlichen Ansatz auch andere Bereiche des Körpers, die eventuell im Zusammenhang mit der Schulter stehen. So wird die Muskulatur des Brustkorbes behandelt und kleine Übungen für zuhause sorgen für einen anhaltenden Behandlungserfolg.
Beschwerden des Bewegungsapparats, insbesondere der Schulter, sind die typischen Anwendungsgebiete der Osteopathie.
 

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Claudia Agne
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Aktuelle Ausgabe04.04.