Toxische Beziehung?

 

Eine toxische Beziehung (auch dysfunktionale – destruktive Beziehung) besteht nicht zwangsläufig nur unter Lebensgefährten. Sie kann sich auch in anderen Beziehungen zeigen. Beispielsweise, in Freundschaften, Arbeitsverhältnissen oder auch in der Verwandtschaft.

Eine toxische Beziehung beginnt eher langsam, vortastend und schleichend. Eine beteiligte Person/Gruppe unterdrückt die andere systematisch, um langfristig Macht und Kontrolle über eine Person/Gruppe zu erhalten. Die Bedürfnisse der beteiligten Person/Gruppe stehen im Vordergrund und werden ohne jegliche Rücksicht eingefordert.

Woran kann ich erkennen, ob man in einer toxischen Beziehung steckt?

Typische Beispiele für eine toxische Beziehung:

Ihr Telefon/E-Mails werden überwacht

Man wird sie daran hindern Freunde oder Familie zu treffen

Es ist nicht erlaubt, ohne zu Fragen ausgehen zu dürfen

Es wird ihnen gesagt was man anziehen soll

Die Finanzen werden kontrolliert

Für Regelverstöße werden sie „bestraft“. Doch die Regeln werden von der beteiligten Person/Gruppe immer wieder, ohne Ihr Wissen geändert

Zuweisung von Schuldgefühlen – wenn etwas „schief geht“ ist es ihre Schuld

Sie werden manipuliert

Sie werden mit anhaltender Schweigebehandlung missachtet.

(Dauerhaft, anhaltend. Ich meine jetzt nicht „schmollen“.)

Sie erleben Missgunst. Es werden Unwahrheiten – im negativen Sinn – über Sie verbreitet.

Ihre Erinnerung wird in Frage gestellt und sie beginnen an sich zu zweifeln

Sie trauen sich nichts mehr zu. Sie haben keine eigene Meinung mehr…

Was kann mit Ihnen passieren?

Eine solche Beziehung ruft neben psychischen Reaktionen auch körperliche Reaktionen hervor.

Zum Beispiel:

Durch das ständige Hin und Her, zwischen der Suche nach Liebe, der Suche nach Anerkennung, alles

richtig zu machen und dem Leid/Frust die beteiligte Person /Gruppe nicht zufrieden stellen zu

können, befinden sich Betroffene im permanenten Anspannungszustand.

Dadurch steigt der Adrenalin- und Cortisolspiegel im Blut steil an.

Dies kann bei Dauererhöhung dieser beiden Werte (hier besonders das stark erhöhte Cortisol)

unter Anderem zu: Magen – Darmproblemen, Schlafmangel, Konzentrations- und Gedächtnisproblemen (besonders das Kurzzeitgedächtnis ist dann betroffen), Psychischen Erkrankungen, Depressionen, Angstzuständen führen.

Wie befreien Sie sich aus einer solchen Beziehung?

Zum Beispiel: Ziehen sie rechtzeitig die Notbremse. Stärken Sie unbedingt Ihr Selbstvertrauen, reden Sie darüber, kommen Sie aus Ihrem Wahrnehmungstunnel, der von der beteiligten Person/Gruppe eingeschränkt wird.

Seien sie sich bewusst, dass es eben NICHT Ihre Schuld ist. Vertrauen Sie (wieder) Ihrem Verstand, Ihrem Urteilsvermögen.

Perspektivwechsel der Sichtweise: Was würden Sie jemanden empfehlen, wenn Sie um Rat gebeten

würden?

Natürlich könnte ich über toxische Beziehungen noch viel mehr Schreiben.

Wann genau beginnt diese?

Dies hier sind natürlich nur Beispiele, die Sie sensibilisieren könnten, um zu erkennen, ob Sie oder jemand anderer vielleicht in einer solchen Beziehung feststecken könnten.

Über den Autor

Ulrike Seiler-Puchmelter
Ulrike Seiler-Puchmelter
Coaching, Krisen/Stressmanagement, Muskelentspannung nach Jacobson
Aktuelle Ausgabe2/2024