Kardiologie und Herzchirurgie
Aktuelle Trends, bewährte Strategien praxisnah dargestellt
Im Dezember fand zum 5. Mal in Folge der Herztag am „Herzkreislauf Zentrum Rotenburg“ (HKZ) als Fortsetzung des TREMPA-Treffens (Treffen ehemaliger Patienten des HKZ) statt.
In 4 Themenkreisen wurden die Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, Rhythmusstörungen des Herzens und Methoden der Behandlung von Herzklappenerkrankungen sowie der Herzleistungsschwäche besprochen.
Eingeladen hatten der neue Chefarzt für Herzchirurgie am HKZ PD Dr. med. Mahmoud Diab und der Chefarzt der Kardiologie Prof. Dr. med. Holger Neff. Allein mit dieser hochkarätigen Besetzung des Symposium Vorstandes mit je einem renommierten Vertreter aus der Herzchirurgie und der Kardiologie wurde gezeigt, dass moderne Herzmedizin am besten aus der Synthese von beiden Fachgebieten funktioniert.
Den Patienten mit Erkrankungen des Herzens interessiert letztendlich nur, dass ihm langfristig effizient geholfen wird, egal aus welchem Fachgebiet die angewendete Methode stammt.
Fakten und Ergebnisse des Symposiums
Herzinfarkt und Angina pectoris, die durch Einengung oder Verschluss der Herzkranzgefäße entstehen, können wie bekannt, mittels Herzkatheter oder Bypass Operationen behandelt werden. Auch der kombinierte Einsatz von Ballon Dilatation, Stents und Bypass Anlage ist möglich. Entscheidend ist, dass das Behandlungskonzept auf exakter Darstellung der anatomischen und funktionellen Gegebenheiten des Herzkranzgefäß Systems der Patienten basiert. Heute kann man bei der Untersuchung der Herzkranzgefäße nicht nur den Grad der Einengung der erkrankten Gefäßabschnitte, sondern auch deren Durchflusskapazität messen. Das ist eine Voraussetzung für ein auf den Patienten zugeschnittenes Behandlungskonzept.
In diesem Zusammenhang war der mit Spannung erwartete Vortrag des neuen herzchirurgischen Chefarztes am HKZ, der die modernen Konzepte in der Bypass Chirurgie vorstellte, ein voller Erfolg.
In der kurzen Zeit seit Amtsübernahme knüpfte er mit überragendem Erfolg an die Alleinstellungsmerkmale des HKZ Rotenburg an.
Die operativen und Katheter gestützten Behandlungsmöglichkeiten bei Herzklappen Erkrankungen bildeten den nächsten Schwerpunkt.
Es ist heute möglich, nicht nur die Aortenklappe, sondern auch die Mitral- und die Trikuspidalklappe mit Katheter Verfahren unter Vermeidung der Eröffnung des Brustkorbes zu behandeln. Voraussetzung auch hier eine exakte Diagnostik mit modernen bildgebenden Verfahren und davon abgeleitet die Entwicklung eines auf den Patienten zugeschnittenen individuellen Konzeptes.
Abgerundet wurde die Veranstaltung mit der Vorstellung bewährter und neuer Strategien in der Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen, sowie Behandlungsmöglichkeiten von Stoffwechselstörungen, die zu Herzkreislauf Erkrankungen führen.
Frau Dr. Aßmus und Herr Dr. Richter aus Gießen, sowie Dr. Plücker aus Bad Hersfeld stellten in verständlicher Form medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten bei Herzleistungsschwäche vor.
All den Behandlungsstrategien gemeinsam ist, sie müssen auf den Patienten zugeschnitten sein, möglichst rasch und konsequent angewendet und in der Folgezeit begleitet werden.
Äußerst angenehm war die kollegiale Atmosphäre zwischen den Vertretern aller Fachgebiete mit der Zielstellung noch besser als bisher zum Wohle der Patienten zu interagieren.