Thema Fast Track -
Chirurgie der schnellen Schiene - was ist das?

Die Fast Track Methode bei Endoprothetik bezieht sich auf ein multimodales Behandlungskonzept, das darauf abzielt, die Genesungszeit nach einer endoprothetischen Operation zu verkürzen und Risiken rund um die Operation zur minimieren.

Dies beinhaltet eine:

-umfassende präoperative Vorbereitung

- minimalinvasive Chirurgie

-eine gezielte Schmerztherapie

-eine frühzeitige Mobilisation

-eine optimierte prä- und postoperative Versorgung.

Durch die Anwendung dieses Konzepts können Patienten schneller wieder mobil werden und ihren normalen Aktivitäten nachgehen.

Hüft- und Knie-Endoprothetik sowie Fast Track bei Endoprothetik sind wichtige Themen im Bereich der orthopädischen Chirurgie.

Die präoperative Vorbereitung beinhaltet eine sorgfältige Bewertung des Patienten sowie die Optimierung seines Gesundheitszustands, um das Risiko von Komplikationen während und nach der Operation zu minimieren. Dies kann die Behandlung von Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck umfassen, um sicherzustellen, dass der Patient bestmöglich für den Eingriff vorbereitet ist. Zudem ist die frühzeitige Kontrolle von Blutwerten wichtig, um ggf. vor der OP noch z.B. den Wert für die Roten Blutkörperchen zu optimieren und somit weniger Blutprodukte zu benötigen.

Minimalinvasive Hüft- und Knie-Endoprothetik sind chirurgische Verfahren, die darauf abzielen, die Belastung für den Patienten zu minimieren und die Genesungszeit zu verkürzen. Bei diesen Verfahren werden kleinere Schnitte und spezielle Instrumente und schonende Zugangswege verwendet, um die endoprothetischen Implantate einzusetzen. Dies kann zu weniger postoperativen Schmerzen, einer schnelleren Rehabilitation und einem besseren kosmetischen Ergebnis führen.

Die minimalinvasive Chirurgie ist ein wichtiger Bestandteil des Fast Track Konzepts. Durch den Einsatz spezieller Instrumente und Techniken können kleinere Schnitte gemacht werden, was zu weniger Gewebetrauma, geringerem Blutverlust und einer schnelleren Wundheilung führen kann. Dies ermöglicht es den Patienten, schneller wieder mobil zu werden und ihre normalen Aktivitäten aufzunehmen.

Wenn möglich, werden keine Drainagen mehr verwendet und zur Minimierung der Blutung Tranexamsäure als Medikament eingesetzt. Dadurch kann die Blutung deutlich gesenkt werden.

Durch den Verzicht auf eine Blutsperre bei der Knieprothese kann sowohl der Blutverlust verringert werden als auch die durchschnittliche Beweglichkeit des Kniegelenkes nach der OP dauerhaft verbessert werden.

Eine gezielte Schmerztherapie ist entscheidend, um den postoperativen Schmerz zu kontrollieren und den Patienten eine schnellere Rehabilitation zu ermöglichen. Dies umfasst die Verwendung von lokalen Betäubungsmitteln, schmerzlindernden Medikamenten und anderen Techniken zur Schmerzkontrolle, um den Patienten maximalen Komfort zu bieten.

Die frühzeitige Mobilisation ist ein weiterer wichtiger Aspekt des Fast Track Konzepts. Durch eine frühe Aktivierung (ab 2h nach der OP) und physiotherapeutische Maßnahmen, wird die Muskelfunktion und Mobilität des Patienten verbessert, was zu einer schnelleren Genesung und einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Komplikationen führen kann.

Die optimierte postoperative Versorgung beinhaltet eine umfassende Nachsorge, um sicherzustellen, dass der Patient die bestmögliche Unterstützung und Betreuung erhält, um seine Genesung zu fördern. Dies kann die Bereitstellung von Rehabilitationsmaßnahmen, Ernährungsberatung und psychologischer Unterstützung umfassen, um den Patienten bei der Bewältigung der physischen und emotionalen Herausforderungen nach der Operation zu unterstützen.

Insgesamt zielt Fast Track in der Endoprothetik darauf ab, die Genesungszeit nach einer Operation zu verkürzen und den Patienten eine schnellere Rückkehr zu einem aktiven Lebensstil zu ermöglichen. Durch die Kombination verschiedener Behandlungsansätze und eine umfassende Betreuung kann dieses Konzept den Patienten eine optimale Versorgung bieten und ihre Lebensqualität verbessern.

Über den Autor

Dr. med. Benjamin Harfst
Dr. med. Benjamin Harfst
zertifizierter Kniechirurg

Bildergalerie

Aktuelle Ausgabe2/2024