Endometriose – Das unerkannte Leiden
Endometriose erhält trotz der sehr hohen Zahl von etwa 40.000 Neuerkrankungen jährlich bisher zu wenig Beachtung - sowohl in der Öffentlichkeit als auch im medizinischen Alltag. Nach Schätzungen des Robert Koch Instituts (RKI) haben in Deutschland 10 – 15 % der Frauen im gebärfähigen Alter Endometriose.
„Bei der Endometriose bilden sich außerhalb der Gebärmutter Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähneln“, erklärt Dr. med. Giovanni Di Favero, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Asklepios Klinik Lich. Der erfahrene Operateur behandelt jährlich über 200 Frauen mit dem Krankheitsbild Endometriose.
„Häufig fühlen sich Patientinnen mit ihrer Diagnose allein gelassen und wissen nicht, an wen sie sich mit ihren Ängsten und Sorgen und vor allem mit ihren Fragen wenden können“, berichtet Di Favero aus seinen Erfahrungen mit betroffenen Patientinnen,
„Die Symptome der Endometriose sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Deshalb dauert es teilweise jahrelang, bis die Diagnose gestellt wird“, so Dr. Di Favero. Für die betroffenen Frauen bedeutet dies meist einen jahrelangen Leidensweg mit starken Unterleibsschmerzen, vor allem während der Regelblutung oder beim Geschlechtsverkehr, Zyklusstörungen oder auch auffallender Müdigkeit und Erschöpfung. „Oft ist die Ursache von Kinderlosigkeit ebenfalls in der Erkrankung zu finden“, weiß Experte Dr. Giovanni Di Favero, den regelmäßig Anfragen von Frauen erreichen, die unter Endometriose leiden. Zwar ist der ursächliche Zusammenhang zwischen Endometriose und Unfruchtbarkeit bislang noch nicht im Detail aufgeklärt, aber es steht fest, dass eine Endometriose oft Verklebungen und Verwachsungen der Eileiter und Eierstöcke verursacht, die in der Regel ein "mechanisches" Hindernis für eine Schwangerschaft darstellen. Chefarzt Dr. Di Favero ist es wichtig, aufzuklären und in der Öffentlichkeit auf Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen, denn es stehen medizinische Möglichkeiten zur Verfügung, die einen enormen Zuwachs an Lebensqualität mitbringen.
Was können Frauen konkret tun, die den Verdacht haben, am Krankheitsbild Endometriose zu leiden? „Der erste Schritt ist die richtige Diagnostik. Diese beinhaltet ein ausführliches Gespräch über die vorliegenden Beschwerden und eine eingehende gynäkologische Untersuchung“, berichtet der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. Di Favero. Der erfahrene Chirurg wendet im Anschluss auf die Patientinnen individuelle abgestimmte Behandlungskonzepte an. Dabei kann eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein, um Beschwerden zu vermindern oder ein Wiederauftreten zu vermeiden. Außerdem stehen Mittel zur Verfügung, die direkt auf die Endometrioseherde einwirken: So können verschiedene hormonelle Therapie-Strategien vorhandene Herde verkleinern und Neubildungen verhindern.
„Operative Verfahren kommen zum Einsatz, wenn es sich um eine ausgeprägte Endometriose handelt oder die Erkrankung Ursache von Unfruchtbarkeit ist“, so Di Favero. Hierbei entfernt der Operateur die Endometrioseherde möglichst komplett. In den meisten Fällen kann der Eingriff schonend minimalinvasiv durchgeführt werden.
Möglich ist auch eine kombinierte Behandlung und Therapie, die sich aus Medikamenten und einer Operation zusammensetzt, die aufeinander abgestimmt werden, um den Behandlungserfolg zu verbessern.
In der Licher Klinik wird die gesamte Bandbreite der Diagnostik und Therapie durchgeführt, um den Betroffenen den bestmöglichen Behandlungserfolg zu ermöglichen.
„Wichtig ist, dass Frauen sich bei Beschwerden vertrauensvoll an ihre Gynäkologin oder ihren Gynäkologen wenden. Diesen stehen wir mit unserem Team gerne für die weitere Behandlung zur Verfügung“, sagt Dr. Di Favero abschließend. Denn mit den heute bereits bestehenden Erkenntnissen und Therapiemöglichkeiten kann den Betroffenen sehr gut geholfen werden.