Umweltmedizin und Umwelt-Zahnmedizin
Die Belastung des menschlichen Organismus ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen.
Toxine, Gifte aus unserer Umwelt, der Luft, der Nahrung, Wasser sowie Strahlung und Magnetfelder führen zu immer höheren Raten an chronischen Erkrankungen und Allergien.
Unter Umweltmedizin versteht man ein interdisziplinäres Fachgebiet, welches sich mit der Erforschung, Erkennung, Therapie und Prävention von umweltbedingten Gesundheitsrisiken befasst.
Es bedarf oftmals detektivischer Fähigkeiten, um die wahren Ursachen von Krankheitsbildern herauszufinden, da gerade Langzeiteffekte im Niedrigdosisbereich keinen direkten Zusammenhang mit z.B. erheblichen Krankheiten haben.
Gifte in Gebäuden, Weichmachern, bleihaltigen Rohren, in Farben, Bodenbelägen, Holzschutzmitteln Schimmelpilze sowie berufliche Expositionen (Pestizide bei Landwirten, Aluminium in der Schweißindustrie, etc.) und auch familiäre Dispositionen verursachen bzw. verstärken die Entstehung von neuroinflammatorischen Krankheitsbildern wie MS, Alzheimer, Parkinson, Fibromyalgie, Arthrose, Sehstörungen, Herz-Kreislauf Erkrankungen, Osteoporose, Ekzeme, Neurodermitis, ADHS, Fatigue-Syndrom oder MCS, um nur einige zu nennen.
Gerade Metalle haben den Effekt, sogenannte „Funktionsmetalle“ im Organismus zu verdrängen. Besonders im Fokus stehen seit langem Quecksilber und Blei. Neben dem Vorkommen in Fisch und Meeresfrüchten ist besonders die immer noch hohe Anzahl von vorhandenen Amalgam-Zahnfüllungen zu beachten.
Die besondere Aufgabe des Umwelt-Zahnmediziner besteht darin, die aktuelle Belastung des Patienten zu ermitteln. Dabei geht es natürlich nicht nur um Quecksilber, sondern um eine Vielzahl von Metallen aus Legierungen, Kunststoffen, Prothesenmaterialien, Wurzelfüllmaterialien und das Vorhandensein eventueller Knochendefekte wie Rantes (silent inflammation).
Häufiger Auslöser von Unverträglichkeiten, von Hautausschlägen, Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen oder Entwicklungsstörungen sind TEGDMA oder HEMA in Kunststofffüllungen. Auch hier gibt es Meth-Acrylate als freie Alternativen.
Durch umweltmedizinische Anamnese, durch röntgenologische Untersuchungen sowie durch Blut- und Speicheltests lässt sich die quantitative und qualitative Belastung des Patienten ermitteln und dementsprechend therapeutisch intervenieren.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, vor Einbringen von neuen Füllungen und/oder Zahnersatz die Verträglichkeit verbindlich zu testen.
Schließlich landen bei jedem Kauvorgang Abrieb und somit Bestandteile der verwendeten Materialien im Verdauungstrakt und somit im gesamten Körper. Und das über Jahrzehnte!
Auch wenn das Risiko einer (Titan) Implantat-Unverträglichkeit sehr gering ist, gibt es auch hier bei Bedenken Möglichkeiten der Laboruntersuchung.
Oft ist auch das Vorhandensein unterschiedlicher Materialien im Mund Ursache von Beschwerden wie Brennen oder schlechter Geschmack. Die elektrische Spannungsreihe gilt auch im Mund. Der Fluss von Elektronen führt nicht nur zu beschleunigtem Verschleiß, sondern verstärkt auch die Neigung zu Zahnfleischerkrankungen. Die sogenannte Parodontitis, welche zum Verlust von Zahnfleisch, Knochen und letztendlich Zähnen führt, ist bakterieller Natur. Der Umweltmediziner wird bei Vorhandensein immer eine Bakterientestung durchführen, um dann für den Patienten eine geeignete Behandlung einleiten zu können. Über die klassischen Behandlungsmethoden hinaus ist besonders der Einsatz von ätherischen Ölen als hochwirksame, biologische Methode zur akuten und langfristigen Bakterienbekämpfung indiziert.
Umweltmedizin und Umwelt-Zahnmedizin sind extrem umfangreiche Bereiche, welche sich in einem ersten Artikel nur streifen lassen. In den nächsten Ausgaben des Gesundheitskompasses werden wir einzelne Themen gezielter darstellen können.
Bei weiterem Interesse empfiehlt sich die Lektüre folgender Webseiten:
Über den Autor
Zahnarzt
Umweltzahnmediziner
Deguz-Absolvent
Medical Board Oleadent