Hat Angst auch etwas Gutes?

Angst ist das Bedürfnis nach Sicherheit.

Angst ist ein Grundgefühl, das sich in bedrohlichen empfundenen Situationen in Form einer Besorgnis und unlustbetonten Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete oder unerwartete Bedrohungen, etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein.

Man nennt 5 Grundängste:

Angst vor Veränderung (eher die zwanghafte Persönlichkeit)

Angst vor Nähe/Hingabe (eher die shizoide Persönlichkeit)

Angst vor Endgültigkeit/Notwendigkeit (eher die hysterische Persönlichkeit)

Angst vor Selbstwerdung (eher depressive Persönlichkeit)

Angst vor Konsequenzen (bei vermeintlichen Versagen)

Wo sitzt die Angst?

In unserem Gehirn. Genauer, in der Amygdala (Mandelkern). Sie ist Teil des lymbischen Systems somit zuständig für die emotionale Bewertung. Sie spielt die eine zentrale Rolle. Sie ist sogar doppelt vorhanden. Die rechte Seite verarbeitet die Eindrücke der linken Hälfte und umgekehrt.

Sie speichert unsere Angst. Der Alarm geht dann an den sog. Locus coeruleus. Dieser sendet dann die Stresshormone die für erhöhten Blutdruck, steigenden Herzschlag etc. sorgen.

Menschen ohne funktionierende oder gar entfernter Amygdala sind nicht mehr in der Lage, Gefahren als gefährlich zu erkennen.

Was ist der Sinn der Angst?

Angst ist überlebensnotwendig, denn sie dient als Alarmsystem – sie warnt unseren Körper vor Gefahren. Positiv daran ist: Angst macht umsichtig, sie dient dem Schutz vor Gefahren, erhöht die Leistungsfähigkeit und fokussiert auf das Ziel, das erreicht werden möchte.

Doch dabei ist es wichtig, neben der Angst das Kompetenzgefühl zu behalten, also das Gefühl, die Situation positiv beeinflussen zu können. Je mehr wir uns der Situation ausgeliefert fühlen, je mehr diese nicht mehr beeinflussbar scheint wird die Angst destruktiv.

Wie kann ich Angstgefühle zum Beispiel mit Akupressur in den Griff bekommen?

Massieren Sie den Punkt in der Mitte des Handgelenks, und zwar auf einer vom Mittelfinger nach unten gezogenen Linie etwa zwei Daumen breit unterhalb der Handflächenunterkante. Dieser Punkt wird „nei-guan“ Inneres Passtor genannt.

Oder atmen Sie dagegen an. Mit der 4-7-8 Atemübung.

Bei dieser Technik atmen Sie für 4 Sekunden ein, sieben Sekunden den Atem anhalten und für acht

Sekunden ausatmen. Diese Abfolge des Atmens hilft dabei, den Herzschlag zu verlangsamen, den Blutdruck zu senken und ein Gefühl von Entspannung und Ruhe zu fördern.

Vielleicht hilft dies sich ihrer Angst/Angstgefühlen zu stellen und nicht auszuweichen…

Mit den besten Grüßen, Ulrike Seiler-Puchmelter

Anmerkung:

Ich schreibe hier nicht über Angststörungen etc. die besonderer Behandlungen bedürfen, sondern ganz allgemein über Angst und Angstgefühle.

Über den Autor

Ulrike Seiler-Puchmelter
Ulrike Seiler-Puchmelter
Coaching, Krisen/Stressmanagement, Muskelentspannung nach Jacobson

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