Ein gesunder Rücken fängt beim Sitzen an

Auf die richtige Einstellung kommt es an.

Gut sitzen und viel bewegen: Für den Arbeitsplatz im Büro ist der Mitarbeiter das Maß

Heutzutage haben viele Menschen ihren Arbeitsplatz in einem Büro. Sie sitzen den ganzen Tag und haben oft spürbare Probleme im Rücken, in den Schultern und im Nacken. Die Ursachen dafür liegen häufig in der falschen Einstellung des Arbeitsplatzes: Meist sind Stuhl, Tisch und Monitor nicht auf die Physis des Mitarbeiters ausgerichtet. Hinzu kommt Bewegungsmangel.

Mediziner sagen, dass man mindestens ein Viertel der täglichen Arbeitszeit in Bewegung verbringen und das Sitzen auf einen Prozentsatz von 50 Prozent reduzieren sollte. Die Realität ist eine andere: In der Regel verbringen wir 80 bis 85 Prozent sitzend im Büro. Dabei ist das Stehen und zwischendurch geforderte Gehen gesundheitsfördernd für das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel.

Bewusst sitzen, stehen und gehen

Die ideale Lösung ist ein Steh-Sitz-Arbeitsplatz, der jedoch nicht in allen Büros umzusetzen ist. Noch viel wichtiger ist, ein Bewusstsein für das richtige Sitzen zu entwickeln sowie das Stehen und Gehen in seinen Arbeitsalltag zu integrieren. Dabei bedarf es nicht zwangsläufig großer Sprünge. Befinden sich beispielsweise Ordner, Drucker und andere Materialien nicht in Greifweite, sind wir automatisch gefordert, aufzustehen. Auch interne Telefonate müssen nicht immer sein: Ein kurzer Besuch des Kollegen im Haus hält Herz und Kreislauf in Schwung.

Der Sitz-Arbeitsplatz im Fokus

Den Sitz-Arbeitsplatz gilt es, in seiner Gesamtheit zu betrachten: Die richtige Einstellung des Stuhls, die Tischhöhe und die Sicht auf den Monitor sind entscheidende Kriterien für mehr Gesundheit am Arbeitsplatz. Das vermeidet nicht nur Schmerzen, sondern steigert auch die die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft. Hier ein paar Tipps zur richtigen Einstellung, die uns dabei unterstützt die korrekte Sitzhaltung einzunehmen.

- Für eine gerade Sitzhaltung sollten das Gesäß und der Rücken an der Rückenlehne sein.

- Die Rückenlehne sollte dabei nicht festgestellt, sondern so eingestellt sein, dass wir uns zwischendurch zurücklehnen können. Das entspannt die Muskulatur, die Bandscheiben werden entlastet, die Atmung wird freier und die Durchblutung gefördert.

- Auch eine bewegliche Sitzfläche wirkt sich positiv auf die Wirbelsäule aus.

- Die Armlehnen des Stuhls und die Höhe des Tisches sollten so eingestellt, dass die Unterarme im 90 Grad-Winkel zu den Oberarmen – auf dem Schreibtisch aufliegen können.

- Auch Oberbeine und Waden sollten einen 90 Grad-Winkel beschreiben, wobei die Füße auf dem Boden aufliegen.

- Der Monitor ist nicht frontal aufzustellen, sondern sollte unserer gewöhnlichen Blickrichtung – etwa im 35 Grad-Winkel nach unten – entsprechen

Unter Berücksichtigung der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse kann eine gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung geschaffen werden, in der die Mitarbeiter sich wohlfühlen und leistungsfähiger sind. Hier empfehlt sich eine externe Beratung durch Fachkräfte, die bewandert sind in Ergonomie und gesetzlichen Vorschriften und erfahren in Arbeitsplatzgestaltung und -einrichtung. So können zum Beispiel mit einem bildgebenden Verfahren die Problemzonen am Arbeitsplatz erfasst, mit einer optimalen Arbeitshaltung verglichen und Verbesserungspotentiale ermittelt werden.

Eine Verbesserung der Arbeitsumgebung, mit der richtigen Arbeitshaltung genutzt, steigert die Motivation und Produktivität um ein Vielfaches und lässt Schmerzen erst gar nicht entstehen.

Über den Autor

Annette Chrometz
Annette Chrometz
zert. Gesundheits- und Präventionsberaterin

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