Prehabilitation
„Die Bewegungstherapie vor der Operation“

"Wann bin ich wieder voll einsatzbereit?" Eine sehr häufig gestellte Frage von Patienten, die bei uns in der ATOS Orthopädischen Klinik eine Operation wie zum Beispiel Hüft- oder Knieprothese bekommen.

Es gibt viele Möglichkeiten, sich auf einen operativen Eingriff, bei dem ein Gelenk ersetzt wird, vorzubereiten. Ebenso spielt die Zeit nach der Operation eine große Rolle, um frühestmöglich seinen Alltag wieder gut meistern zu können. Der Begriff "Reha" ist vielen Menschen bekannt. Nach operativen Eingriffen an Hüft- oder Kniegelenk geht man in der Regel für ca. drei Wochen in eine Klinik für Rehabilitation, um spezielle Übungen zu erlernen, damit das Gangbild mit dem künstlichen Gelenk wieder flüssig erlernt wird. Viele haben aufgrund der Schmerzen vor der Operation bereits eine Schonhaltung und somit ein hinkendes Gangbild. Dies muss mit Kräftigung bestimmter Muskelgruppen, Training von Ausdauer und Verbesserung der Beweglichkeit nach der Operation wieder behoben bzw. zumindest optimiert werden.

Die Rehabilitation ist nicht nur nach der Operation sinnvoll. Im Rahmen der Prehabilitation wird der Patient bestmöglich auf den bevorstehenden Eingriff vorbereitet. Umso besser man die Übungen beherrscht, umso mehr Muskelgruppen gut vorbereitet sind und umso besser die Ausdauer ausgebildet ist, desto eher kommt der Körper mit dem neuen Gelenk zurecht und der Patient kann schnell den Alltag wieder meistern. Das Gehen an Unterarmgehstöcken sollte bereits vor der Operation beherrscht werden, um die Mobilisierung danach zu beschleunigen. Man hat es also sehr gut selbst in der Hand die Rehabilitation durch optimale Vorbereitung zu beschleunigen.

"Was kann ich zur Vorbereitung meiner Operation selbst tun?" Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten. Nicht nur das körperliche Training spielt eine Rolle. Das Thema Körpergewicht ist relevant. Sie sollten normalgewichtig sein. Eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht ist sinnvoll. Die Prothese wird weniger belastet, die Infektionsgefahr kann reduziert werden und mit Normalgewicht kann man sich auch besser bewegen. Bei zu starkem Übergewicht muss der Eingriff gegebenenfalls verschoben werden, da das Infektionsrisiko zu hoch ist. Auch das Herz-Kreislaufsystem profitiert von Normalgewicht. Sollten Sie rauchen, reduzieren sie dies auf ein Minimum bzw. beenden sie den Nikotinkonsum. Die Infektionsgefahr sinkt dadurch deutlich. Auch die Wundheilung verläuft bei Nichtrauchern besser. Bei Diabetikern muss der Zucker optimal eingestellt werden, um auch in diesem Bereich das Infektionsrisiko zu minimieren.

Für den Teil im OP sorgen die beiden Chefärzte Dr. Lucas Berger und Dr. Josef Dürager mit ihrem Team für den optimalen Ablauf. „Wir arbeiten nach dem Fast-Track-System. Sowohl vor der Operation als auch während und nach der Operation werden sämtliche Maßnahmen durchgeführt, um am Ende den Patienten so rasch wie möglich wieder in den Alltag integrieren zu können.“

In der ATOS Klinik in Braunfels wurde in den letzten Jahren mehrere Verbesserungen durchgeführt. Darunter zählt z.B. der Verzicht auf die Blutsperre bei Knieprothesen und der Verzicht, wenn möglich, auf Drainagen bei Knie- und Hüftprothesen. Patienten werden noch direkt am OP-Tag mit Unterstützung der Physiotherapeuten mobilisiert, es finden bereits am gleichen Tag die ersten Stehversuche statt, und wenn der Kreislauf stabil ist, können die ersten Schritte gemacht werden. Ab dem 4. Tag wird bereits auf der Treppe geübt, damit man für die Reha bzw. für die Entlassung nach Hause optimal vorbereitet wird.

Sollten Sie Fragen zu dem Thema Prehabilitation, Knie- und Hüftendoprothetik und Rehabilitation haben, wenden Sie sich gerne an unsere Orthopädische Klinik in Braunfels. Ebenso finden Sie ein Informationsvideo auf der homepage der Klinik zur OP-Vorbereitung mit Abläufen und noch mehr Übungen unter:

https://atos-kliniken.com/de/braunfels/behandlungen/op-vorbereitung/

 

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