50 Jahre Klinikum Wetzlar:
Ein Rückblick auf die Geschichte
Das Klinikum Wetzlar feierte sein 50-jähriges Jubiläum mit einem bewegenden Festakt und einer Ausstellung historischer Fotografien. Die Veranstaltung fand im Konferenzzentrum des Klinikums statt, und vereinte langjährige Mitarbeiter, ehemalige Weggefährten und regionale Entscheidungsträger.
In den Reden betonten die Klinikleitung und Gastredner die Bedeutung des Klinikums als unverzichtbarer Teil der Gesundheitsversorgung und als Ort zahlreicher medizinischer Innovationen für die Region.
Eine Zeitreise durch das Klinikum Wetzlar
Die Jubiläumsausstellung historischer Fotografien im Konferenzzentrum und in der Personalcafeteria zeigt eindrucksvolle historische Fotografien, Zeitungsberichte und Dokumente, die die Entstehung und Entwicklung des Klinikums lebendig werden lassen. Die Ausstellung lädt Besucher zu einer Zeitreise ein: Sie illustriert die Aufbauphase des Klinikums und zeigt wichtige Meilensteine der letzten Jahrzehnte. Zu Beginn war das neue Klinikum Wetzlar eines der modernsten Krankenhäuser in Hessen und setzte in vielen Bereichen Maßstäbe.
Gleichzeitig ist die Ausstellung auch ein Andenken an all jene Menschen, die das Klinikum mit ihrer Leidenschaft und ihrem Einsatz geprägt haben.
Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 7.30 Uhr und 14 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Einen ersten Eindruck der Ausstellung sowie weiterführende Informationen zur Historie finden sich online unter lahn-dill-kliniken.de/50-jahre-klinikum-wetzlar.
Die Wurzeln des Klinikums: Vom Hospital zum modernen Großkrankenhaus
Die Geschichte des Wetzlarer Gesundheitswesens reicht bis ins Jahr 1262 zurück, als das Hospital zum Heiligen Geist erstmals als Stätte zur Versorgung von Bedürftigen erwähnt wurde. Ein Meilenstein war die Eröffnung des Stadtkrankenhauses in der Pariser Gasse 1845, das eine neue Ära der Gesundheitsversorgung einleitete. 1924 folgte das Krankenhaus an der Frankfurter Straße, das nach weiteren Renovierungen bereits 127 Betten bot.
Mit den steigenden Anforderungen der Nachkriegszeit entwickelte sich ab den 1960er Jahren unter der Leitung von Dr. Werner Best, Landrat seit 1964, die Idee eines modernen Klinikums. Die „Hessenklinik“, wie sie anfangs genannt wurde, nahm nach intensiver Planung 1974 im Hörnsheimer Eck ihren Betrieb auf und prägt seitdem die medizinische Versorgung der Region entscheidend.
Innovationen und Besonderheiten damals und heute
Das neue Klinikum Wetzlar setzte damals mit einigen Besonderheiten Maßstäbe, teilweise auch umstrittene: So war es eines der wenigen Krankenhäuser, das in jedem Patientenzimmer Teppichboden verlegte, um eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen und Lärmbelästigungen zu reduzieren. Die Zimmer selbst waren ursprünglich als großzügige Zwei-Bett-Zimmer geplant, mussten jedoch aus Kapazitätsgründen teilweise in Drei-Bett-Zimmer umgewandelt werden.
Das Restaurant, das im 11. Obergeschoss durch einen externen Pächter betrieben wurde, war sicherlich ein Novum in der damaligen (und vielleicht auch heutigen) Krankenhauslandschaft. Die Wetzlarer Neue Zeitung vom 21.3.1974 beschrieb das Klinikum Wetzlar als eine „Klinik der Superlative“ in der „zur Standardausrüstung […] ein Fernsehapparat, Rundfunkempfang und an jedem Bett Anschlüsse für Sauerstoff und Druckluft [gehören].“
Ein Ort medizinischer Innovation und regionaler Verbundenheit
Seit 50 Jahren stellt das Klinikum Wetzlar eine wichtige Säule der Gesundheitsversorgung im Lahn-Dill-Kreis dar. Es hat nicht nur medizinische Innovationen in die Region gebracht, sondern sich auch als ein verlässlicher Partner für die Menschen vor Ort etabliert. Die Jubiläumsausstellung und die Feierstunde erinnern an die stolze Vergangenheit des Hauses und an die Menschen, die hier täglich mit Leidenschaft für das Wohl der Patient arbeiten.