Wenn’s nicht mehr ohne geht – Der Weg zum Hilfsmittel
Die 82-jährige Frau Bender kam bisher immer alleine zurecht. In letzter Zeit fiel ihr die Bewältigung des Alltages aber zunehmend schwerer. Die Körperhygiene wurde aufgrund von räumlichen Bedingungen des Badezimmers vernachlässigt und aus dem Haus war Frau Bender nun schon lange nicht mehr ohne eine Begleitung. Die Mittagessen vom Menüservice des Roten Kreuzes findet Frau Bender sehr gut, dennoch würde sie sich gerne mal wieder mit ihrer Freundin ein Stück ihrer liebsten Schwarzwälder-Kirsch-Torte in der ortsansässigen Konditorei gönnen.
Solche Situationen werden Mitarbeitern im Sanitätshaus häufig geschildert. Meist sind es die Angehörigen der Betroffenen, die sich an das fachkundige Personal wenden und um Beratung bitten. Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche Möglichkeiten zur Unterstützung im Alltag zur Verfügung stehen und inwieweit die Kranken- und Pflegekassen die Versorgung mit Hilfsmitteln übernehmen oder bezuschussen. Diese Unwissenheit führt nicht selten dazu, dass aufkommende Probleme „unter den Teppich gekehrt“ oder verharmlost werden. Häufig führt dies zu einer Abwärtsspirale, beispiels-weise aufgrund von zunehmend mangelnder Bewegung.
Einen weiteren äußerst relevanten Aspekt stellt zudem die soziale Isolation dar, welche durch die Mobilitätseinschränkung auftreten und sich sogar im Rahmen einer Depression auf das psychische Befinden des Betroffenen auswirken kann.
Welche Möglichkeiten bestehen aber nun, um den Betroffenen den Alltag zu erleichtern und die selbstbestimmte Teilnahme am Leben weiterhin zu gewährleisten? Zunächst ist es relevant, den Betroffenen nicht zu übergehen, sondern gemeinsam mit ihm nach Lösungen zu suchen.
Bei Mobilitätseinschränkungen könnte beispielsweise die Nutzung eines Rollators, welchen es in vielen verschiedenen Ausführungen gibt, in Frage kommen. Eine umfassende Beratung des Betroffenen hinsichtlich der verschiedenen Modelle und Farben führt hierbei zu einer Akzeptanzsteigerung und trägt positiv zur zukünftigen Nutzung des Hilfsmittels bei. Rollatoren können vom Hausarzt oder jedem anderen Arzt verordnet werden und bieten viele Vorteile, wie z.B. eine erhöhte Gangsicherheit. Um die Körperpflege des möglicherweise eingeschränkten Menschen zu unterstützen kann auf einige Hilfsmittel zurückgegriffen werden. Badewannenlifter sind besonders geeignet für Betroffene, die eine Badewanne haben und Schwierigkeiten beim Ein- und Aussteigen aus dieser haben. Duschhocker und installierbare Griffe erleichtern das Duschen und Toilettensitzerhöhungen gewährleisten eine Erleichterung beim Setzen oder Aufstehen von der Toilette. Eine weitere Möglichkeit stellen Toilettenstühle dar, welche beispielsweise für die Nacht neben dem Bett platziert werden können. Die Kosten für die genannten Hilfsmittel übernimmt zumeist die Krankenkasse, es fallen lediglich Kosten für möglicherweise gewählte Premium-Produkte und die Rezeptgebühr an. Die Verordnung übernimmt der Arzt.
Die Vielfalt der Hilfsmittel ist nahezu grenzenlos und eigentlich gibt es nichts, was es nicht gibt. Ihr Sanitätshaus berät Sie gerne zu jeglichen Themen rund um die Hilfsmittelversorgung und steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.