
Wenn die Schulter schmerzt!
Diagnosen, Untersuchungen, Therapien
Bei der Schulter handelt es sich um ein sehr komplexes Gelenk, welches aus verschiedenen Teilgelenken besteht.
Die Schulter ist ein Kugelgelenk, es ist das beweglichste Gelenk in unserem Körper und wird überwiegend von Sehnen und Muskeln stabilisiert. Die Pfanne ist im Vergleich zur Hüfte, welche auch ein Kugelgelenk darstellt, sehr klein. Um den Arm im Alltag gut und effektiv einsetzen zu können, muss die Schulter auch sehr beweglich sein. Gleichzeitig ist sie jedoch dadurch auch anfällig für Verschleißerkrankungen und Verletzungen. Immer wieder liegt die Problematik bei Schulterschmerzen aber auch ganz wo anders. Z.B. Erkrankungen in der Halswirbelsäule können Ausstrahlungen in die Schulter auslösen.
Am harmlosesten sind Haltungsschäden. Durch viele Stunden am PC kann es zu Fehlhaltungen kommen. Die Schulter- Nackenmuskulatur ist dadurch fehlbelastet, es kommt zu Verspannungen und somit auch ggf. zu Schmerzen im Bereich der Schulter, Nacken oder auch zu Kopfschmerzen. Daher ist auch die Anpassung des Arbeitsplatzes sehr wichtig.
Durch Fehlhaltung, Überlastung, Kalkherde oder aber auch durch eine knöcherne anatomische Enge in der Schulter kann es zu einem Impingementsyndrom kommen. Hier ist der Abstand zwischen Schulterkopf und Schulterdach zu klein. Es führt zur Einengung von Sehnenanteilen. Meist handelt es sich um die Supraspinatussehne, ein Teil der Rotatorenmanschette, welche in dieser Enge komprimiert wird. Häufig kann es dann auch zu Teilrissen oder kompletten Rissen der Sehne führen. Es kann eine Bewegungseinschränkung und auch ein Kraftverlust auftreten. Sollte die Fehlhaltung die Ursache sein, kann physiotherapeutisches Training eine deutliche Linderung bringen. Bei anatomischen Engen ist eher die operative Therapie die Lösung, in dem der Platz zwischen Schulterkopf und Schulterdach erweitert wird. Sollten Sehnenanteile verletzt sein, kann man diese auch im Rahmen einer Arthroskopie rekonstruieren.
Eine weitere Ursache an Schmerzen in der Schulter ist die Erkrankung Frozen shoulder. Hier kommt es zu Beschwerden durch eine Entzündung im Kapselbereich. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zur „Einsteifung“ der Schulter, die jedoch in der Regel ohne operative Therapie wieder abheilt. Leider handelt es sich hier um eine sehr langwierige Erkrankung.
Im Schultergelenk gibt es, so wie in allen anderen Gelenken, eine Knorpelschicht. Handelt es sich um einen Schaden im Bereich des Knorpels, spricht man von einer Schulterarthrose. Leider kann ein Knorpel nicht wieder hergestellt werden. Wenn der Schaden weit fortgeschritten ist, wird die Implantation einer Prothese empfohlen. Bevor dieser Schritt stattfindet, sollten sämtliche konservative Maßnahmen in die Wege geleitet werden. Dazu zählen physiotherapeutische Therapien, Injektionen ins Schultergelenk, Manuelle Therapie, sowie die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln.
Dr. Josef Dürager, Schulterspezialist der ATOS Orthopädischen Klinik in Braunfels erklärt: „Es ist sehr wichtig bei der Schulter genau zu untersuchen, um die richtige Diagnose zu stellen. Ergänzend zur körperlichen Untersuchung könnte ein Röntgenbild sinnvoll sein, sowie auch die Ultraschalluntersuchung oder die Durchführung eines MRTs. Gemeinsam wird schließlich mit dem Patienten besprochen, was die Ursache für die Schmerzen ist, und ob eine konservative oder operative Therapie die beste Lösung für den Patienten ist.“
Sollten sie an Beschwerden im Schultergelenk leiden, können sie einen Termin in unserer Schultersprechstunde unter der Nummer 06442-939-181 vereinbaren.
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