Gezielte Entlastung für das arthrotische Kniegelenk vom Fachmann
Wenn Knieschmerzen zum Alltag gehören, beim Treppensteigen oder Gehen auf unebenem Grund regelmäßig auftreten, sich beim Tragen schwerer Lasten massiv verstärken oder auch bei anhaltender Belastung verschlimmern, kann eine Arthrose vorliegen. Unbehandelt schreitet sie weiter voran. Orthopädische Produkte wie entlastende Knieorthesen von Orthopädie Gerster können hier helfen, einer zunehmenden Schädigung entgegen zu wirken. Dadurch können operative Eingriffe hinausgezögert und Schmerzen gelindert werden. Bewegung ist wieder leichter möglich und Patienten können länger gehen, laufen oder wandern.
Was ist Gonarthrose?
Der chronische Verschleiß des Kniegelenks, in Fachkreisen auch Gonarthrose genannt, äußert sich in einem fortschreitenden Abrieb der überknorpelten Gelenkflächen und Verengen des Kniegelenkspalts. Bewegungsschmerz und eingeschränkte Beweglichkeit sind die Folge. Meist ist ein Knie-Bereich am stärksten von arthrotischen Veränderungen betroffen: Bei einer Varusgonarthrose ist der Verschleiß an der Knieinnenseite stärker, bei einer Valgusgonarthrose an der Außenseite des Knies. Im Spätstadium der Erkrankung ist der Knorpelschaden so groß, dass die Knochen nahezu ungeschützt aufeinander reiben und das Kniegelenk zunehmend versteift.
Ursachen und Risiken
Arthrose hat viele Auslöser. Auch wenn sie vorrangig Menschen ab dem 60. Lebensjahr betrifft, ist die häufigste Gelenkerkrankung keine rein altersbedingte Abnutzungserscheinung. Typische Risikofaktoren sind starkes Übergewicht wegen der gesteigerten Druckbelastung und Bewegungsmangel wegen des verlangsamten Stoffwechsels, wodurch der Knorpel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Fehlstellungen der Hüfte und Beine, wie zum Beispiel X- oder O-Beine, üben vermehrt Druck auf Kniegelenkflächen und ihre Knorpelschicht aus, so dass Schäden entstehen können. Arthrose ist auch eine klassische Berufskrankheit. Einseitige körperliche Belastungen durch Tätigkeiten, die hauptsächlich kniend, hockend oder auf den Fersen sitzend ausgeführt werden, üben erhöhten Druck auf den Knorpel im Knie aus und können eine Gonarthrose hervorrufen. Sport- und Verkehrsunfälle können ebenfalls Knorpelschäden verursachen und in der Spätfolge eine Arthrose begünstigen.
Behandlungsmöglichkeiten
Bestätigen der Arztbesuch und Röntgenaufnahmen des Kniegelenks den Verdacht auf Gonarthrose, ist das Ziel das Fortschreiten des Verschleißes zu verlangsamen und das Schmerzempfinden zu reduzieren. Ziel der konservativen Therapie ist es, eine Operation mit anteiligem oder totalen Gelenkersatz (Teilprothese oder Totalendoprothese) so lange wie möglich hinauszuzögern und den Patienten wieder in Bewegung zu bringen, um den Knorpelstoffwechsel zu verbessern. Hier gilt es einen Teufelskreis zu durchbrechen, denn viele Betroffene schonen ihr Knie vor Schmerzen bei Belastung. Meist kommen mehrere Maßnahmen zum Einsatz wie Physiotherapie zur Stabilisierung und Steigerung der Beweglichkeit, Schmerzmedikation und das Tragen von Orthesen zur Entlastung.
Mit einem gesunden und aktiven Lebensstil können Patienten die Wirkung der Maßnahmen verstärken. Hilfreich ist, Übergewicht zu reduzieren, kniebelastende Tätigkeiten zu meiden und ohne Stress die Gelenke zu bewegen wie zum Beispiel beim Spazierengehen auf ebenem Gelände oder beim Schwimmen.
Knieorthesen aus dem Sanitätshaus
Im mittleren und fortgeschrittenen Stadium der Gonarthrose ist es wichtig, die stark belasteten Areale im Knie zu entlasten. Das ist gezielt über den Einsatz von Orthesen möglich. Orthesen sind orthopädische Hilfsmittel, die von außen angelegt werden. Durch feste, zum Teil fixierende Elemente helfen sie, Gelenke zu stabilisieren, und bei Bewegung schützend zu führen. Sie werden vom Orthopädietechniker genau an den Körper des Patienten angepasst und eingestellt, um durch die optimale Kontaktfläche ihre entlastende Wirkung voll auszuüben.
Bauerfeind-Orthese SecuTec OA
Eine Orthese für Gonarthrosepatienten ist die SecuTec OA von Bauerfeind. Sie kann vom Orthopädietechniker auch an ausgeprägte O-Bein- und X-Beinstellungen angepasst und so eingestellt werden, dass sie entweder gezielt die Knieinnenseite (das mediale Kniekompartiment) oder die Knieaußenseite (das laterale Kniekompartiment) entlastet. Dadurch hilft sie Schmerzen zu lindern und fördert Bewegung.
Um die Beinachse so zu beeinflussen, dass die die Belastung auf das Kniegelenk gleichmäßiger verteilt wird, wirkt sie an drei verschiedenen Punkten mit korrigierender Kraft ein. Im Vergleich zu anderen Orthesen hat die SecuTec OA einen langen Hebel für eine hohe Kraftwirkung und wirkt schonend über den Unterschenkel, ohne zusätzlichen Stress direkt auf das Kniegelenk auszuüben. Gleichzeitig stabilisiert die Orthese durch ihre Rahmenkonstruktion und Gurte um Ober- und Unterschenkel das Kniegelenk und hilft schädigende Fehlbewegungen zu vermeiden.
Eine ausführliche Beratung, Infomaterial und die individuelle Versorgung gibt es bei Orthopädie Gerster
Über den Autor
Orthopädie Gerster, Wetzlar