Medizinische Verfahren anschaulich erklärt: Folge 5
"Kontrastmittelsonographie"
Die Kontrastmittelsonographie ist eine Ultraschalluntersuchung mit einem speziell dafür entwickelten Kontrastmittel. Ultraschall nennt man einen Schall, der so hochfrequent ist, dass er vom menschlichen Ohr nicht wahrgenommen werden kann. Medizinische Ult
Vorteile der Ultraschalluntersuchung
Eine Ultraschalluntersuchung geht schnell, ist schmerzfrei, frei von Röntgenstrahlung, fast immer durchführbar und meist aussagekräftig. Zur Untersuchung liegt der Patient auf einer Liege in einem abgedunkelten Raum. Der Arzt trägt ein Gel auf die Haut an den Körperstellen auf, an die der Schallkopf angelegt werden soll.
Was kann mit Ultraschall untersucht werden
Mit Ultraschall können nahezu allen "Weichteilorgane und Gefäße" im menschlichen Körper dargestellt werden, bei denen der Schall auf seinem Weg nicht Luft oder Knochen durchdringen muss. Häufige Anwendungsbeispiele für Ultraschalluntersuchungen sind: Schildrüse, Pleuren, Herz, Bauchorgane und Blutgefäße
Kontrastmittesonographie
Hier wird dem Patienten über eine Venenverweilkanüle eine kontrastmittelhaltige Infusion verabreicht. Das Kontrastmittel enthält mikroskopisch kleine Gasbläschen, die vom Ultraschall reflektiert und damit sichtbar werden. Auf diese Weise lassen sich Durchblutung und Blutgefäßmuster von Organen und Organveränderungen sehr gut darstellen. Die Gasbläschen sind für den Menschen ungefährlich und nur sehr kurze Zeit sichtbar, weil sie sich auflösen und über die Lungen abgeatmet werden. Im Gegensatz zum Röntgenkontrastmittel enthält das Ultraschallkontrastmittel kein Jod und kann auch bei Nieren- und Schildrüsenerkrankungen eingesetzt werden.
Was kann die Kontrastmittesonographie besser
Häufigster Einsatz für die Kontrastmittelsonographie sind Veränderungen in der Leber, der Bauchspeicheldrüse den Nieren und dem Herzen.
Bei etwa 5 % der Bevölkerung findet sich Ultraschall
der Leber eine Raumforderung. Meist sind diese gutartig und benötigen keine weitere Diagnostik. Bleiben Zweifel, so hilft die Kontrastmittelsonographie bei der Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren der Leber. Wenn erforderlich kann dazu auch bei der Untersuchung eine Probe (Biopsie) unter Ultraschallsicht aus dem Tumor entnommen werden.
In den Nieren kann die Durchblutung und damit auch nicht durchblutete Bezirke, beispielsweise Niereninfarkte dargestellt werden.
Im Herzen wird der Kontrastschall in erster Linie zur Darstellung irregulärer Blutflüsse durch Shunt (sogenanntes Loch in der Herzscheidewand) aber auch zur Darstellung der Herzmuskeldurchblutung genutzt.
Die Kontrastmittelsonographie ist eine computergestützte High-End-Sonographie. Sie ist kein neuer Standard bei Routineuntersuchungen aber sie ergänzt und erweitert die Möglichkeiten des modernen Ultraschalls bei speziellen Fragestellungen. Ihre Bedeutung ist dabei vergleichbar mit der von Computertomographie und Kerspintomographie, wobei Organ, Fragestellung und Umstände über den jeweiligen Stellenwert der Untersuchung entscheiden.
Über den Autor
Chefarzt Innere Medizin
Dill-Kliniken