Wenn die Schulter wieder plagt
Die meisten Menschen hatten schon einmal Rücken-, Nacken –, Schulter-, oder Kopfschmerzen. Oft verschwinden diese Beschwerden nach einiger Zeit von selbst
Es kann aber auch einmal anders verlaufen so z. B. bei einer Frau von 45 Jahren, (nennen wir sie einmal Frau Schmidt) von Beruf Sachbearbeiterin in einem Verwaltungsbüro. Sie war wegen ihrer Schulterbeschwerden in ärztlicher Behandlung. Trotz starker Schmerzen wurde am Schultergelenk kein Defekt gefunden. Die Behandlungen durch Ruhigstellung, Tabletten, Bestrahlung und Spritzen brachten keine dauerhafte Besserung.
Zuletzt suchte sie eine osteopathische Praxis auf. Bei dem ersten Besuch erzählte sie ihren Krankheitsverlauf, der bereits vor einem Jahr begann. Die Untersuchung bei der Osteopathin zeigte, dass die Beweglichkeit der Halswirbelsäule und des Schultergelenks gering eingeschränkt und die umgebende Schultermuskulatur verkürzt und schmerzhaft waren. Weiterhin hatte sie einen für die Sitzhaltung typischen Rundrücken.
Ferner erzählte sie, dass vor drei Jahren die Gallenblase entfernt wurde. Seit der Operation hat Frau Schmidt keine Beschwerden in diesem Bereich. Bei der körperlichen Untersuchung fällt auf, dass unter dem rechten Rippenbogen die Haut etwas eingezogen und das Gewebe nicht verschieblich ist. Das kann Folge der Gallenblasenoperation und des daraus entstehenden Narbengewebes sein.
Die Vorgeschichte von Frau Schmidt ermöglichte es der Osteopathin ihren Blickwinkel, bezüglich der Schulterschmerzen, zu erweitern und einen neuen Therapieansatz zu suchen.
Schmerzursachen können ausstrahlen
Beispielsweise können Nackenprobleme in den Arm oder Hüftgelenksbeschwerden in die Knie ausstrahlen. Es gibt aber auch eher selten auftretende und daher möglicherweise oft übersehene Varianten, die ReferaidPain genannt werden. Dabei handelt es sich um Schmerz, der von einem inneren Organ ausgelöst wird, und sich als muskuloskelettales Problem ‚maskiert‘.
Im o.g. Beispiel schmerzt zwar nicht das Gebiet mit den Narbenverklebungen nach einer Gallenblasenoperation, verursacht aber eine Störung die über das Nervensystem an den Plexus der Halswirbelsäule gemeldet und als Schmerz zurückgekoppelt wird. Dieser Schmerz kann dann bis in die Schulter ausstrahlen.
Wie wurde Frau Schmidt osteopathisch behandelt?
Aus der ganzheitlichen Sicht der Osteopathie wurden sowohl der Bauch mit den Störfeldern im ehemaligen Gallenblasenbett als auch die Verspannung der Halswirbelsäule behandelt.
Frau Schmidt reagierte gut auf die osteopathischen Behandlungen, das heißt sie war nach wenigen Behandlungen fast schmerzfrei.