Implantatprophylaxe – was ist zu tun?

Kann ein Implantat „krank“ werden?

  1. können wie auch die natürlichen Zähne bei mangelnder Mundhygiene verlorengehen. Eine saubere und möglichst bakterienfreie Umgebung ist für Implantate nötig, bakteriellen Entzündungen vorzubeugen und den langfristigen Erfolg einer Implantattherapie zu sichern.

Auch nach einer erfolgreichen Einheilung von Implantaten kann als Spätkomplikation aufgrund unzureichender Mundhygiene eine sogenannte Periimplantitis auftreten – eine Entzündung der umgebenden Gewebe um das Implantat. Dies kann im schlimmsten Fall zum Verlust eines Implantates führen.

Schützen Sie ihre Implantate durch Prävention

Nur präventive Maßnahmen (Vorbeugung), die sorgfältige und regelmäßige Reinigung von Ablagerungen an den Implantaten schützen vor Entzündungen. Die Prävention beginnt schon vor der Implantation, denn eine gute Mundhygiene und eine entsprechend gesunde Situation des Zahnfleisches und der Zähne sind Voraussetzung für die Planung einer erfolgreichen Implantatbehandlung. Um den Behandlungserfolg von eingeheilten Implantaten nachhaltig zu sichern, muss ein individuelles Mundhygienekonzept gemeinsam mit der Zahnarztpraxis entwickelt werden. Die Instruktion von geeigneten Mundhygieneartikeln sowie Zahnpasten oder Gelees erfolgt durch eine Prophylaxeassistentin in unserer Zahnarztpraxis. Die alltägliche Mundhygiene sollte allerdings in regelmäßigen und individuell festgelegten Abständen in der Zahnarztpraxis kontrolliert und durch eine professionelle Prophylaxe ergänzt werden. Im Rahmen dieser professionellen Implantatprophylaxe in der Zahnarztpraxis können schwer zugängliche Stellen regelmäßig überwacht und bakterielle Besiedelung und pathogene Biofilme entfernt werden.

Implantate - eine Investition in Lebensqualität

Das Ziel von Implantatbehandlung ist, dass der Patient keinen Unterschied zu seinen natürlichen Zähnen spürt. Dies ist nur mit einer erfolgreichen Implantation und einem natürlichen, möglichst festsitzenden Zahnersatz zu erreichen.

Gerade ältere oder pflegebedürftige Menschen mit eingeschränkter Motorik und nachlassender Sehkraft brauchen bei der Reinigung und Pflege ihres Implantat-getragenen Zahnersatzes die Unterstützung durch ihre Betreuer und ihr soziales Umfeld.

Implantatprophylaxe entfaltet ihre optimale Wirkung, wenn sie den Implantat-Patienten langfristig begleitet und in dessen Alltagsabläufe integriert wird. Nachlassende Compliance, unzureichende Mundhygiene, biomechanische Probleme oder auch gesamtgesundheitliche Einflüsse können nur bei einem eingehaltenen individuell erstellten Prophylaxekonzept erkannt und aufgefangen werden.

Über den Autor

Dr. med. dent. Julia Kühn
Dr. med. dent. Julia Kühn
Zahnklinik Lückenlos, Dillenburg
Aktuelle Ausgabe2/2024